Wolnzach
Wolnzach gewinnt das Top-Spiel

Basketball-Bayernliga: 69:68-Erfolg gegen den direkten Verfolger TuSpo Heroldsberg

14.11.2016 | Stand 02.12.2020, 19:03 Uhr

Filip Schinhammer verwandelte für Wolnzach diesen Wurf zum 68:66 in der 40. Minute. - Foto: Urban

Wolnzach (mlu) Das Spitzenspiel zwischen dem TSV Wolnzach und dem TuSpo Heroldsberg ist ein wahrer Krimi gewesen. Die Gäste aus Franken ließen sich nicht abschütteln, die Partie blieb bis zum Schluss spannend. Die Wolnzacher Basketballer sicherten sich jedoch am Ende vor rund 150 Zuschauern einen 69:68-Sieg und verteidigten damit den ersten Tabellenplatz in der Bayernliga Mitte.

Damit hat Mike Urbans Team (6:0-Bilanz) einen wichtigen Saisonabschnitt erfolgreich hinter sich gebracht. In der ersten Hälfte der Hinrunde wurden schon Schwandorf (5:1), Heroldsberg (4:2), Erlangen (4:2) und Dingolfing (3:3) - also die Teams auf den Plätzen zwei bis fünf - bezwungen. Zudem konnte ein Sieg gegen den Vizemeister der Vorsaison, den noch strauchelnden TV Augsburg (1:4), eingefahren werden. Das alles gelang, obwohl die Wolnzacher bis jetzt einiges wegstecken mussten. Zu Gehirnerschütterungen (Filip Schinhammer, Lukas Kappelmeier und Tobias Fuchs), Knieverletzungen (Oliver Oberndorfer und Johannes Wießnet), einer Achillessehnenzerrung (Stefan Fuchs) sowie zahlreichen Krankheitsfällen gesellte sich am Tag vor dem Spiel gegen Heroldsberg noch eine Daumenverletzung von David Eichmüller, der damit ausfiel. Leo Hurzlmeier (U 20) wurde dafür aus dem Zweiten Team als Ersatz geholt und machte sein erstes Saisonspiel. Der zweite Abschnitt der Hinrunde dürfte weiterhin spannend bleiben, da Teams wie Tegernheim sowie die Aufsteiger Ingolstadt-Ringsee und Cham langsam Fahrt aufnehmen und auch Nördlingen und Treuchtlingen immer für Überraschungen gut sind.

Am Sonntag konnten die TSV-Männer zwar nicht mit allen Spielern in Top-Form, aber immerhin zu zwölft antreten. Heroldsberg kam dagegen in Bestbesetzung nach Wolnzach, die zehn vermutlich stärksten Spieler wurden eingesetzt. Der Anfang der Partie legte den Grundstein für die kämpferische, defensiv orientierte Begegnung. Wolnzach konnte zwar früh auf 12:5 (6.) und dank eines Buzzer-Beater-Dreiers von Lukas Kappelmeier auf 20:12 (10.) davonziehen und damit einen wesentlich besseren Start als im letzten Spiel hinlegen. Aber das Team von Hubert Selzle ließ sich nicht so einfach abschütteln. Center Micha-Benjamin Hellmann bekam aus der Heroldsberger Flex-Offense, die mit zahlreichen Blocks abseits vom Ball arbeitete, zu viele freie Würfe und Ames Kader nutzte Wolnzacher Ballverluste im Fastbreak und traf von der Freiwurflinie. Beide erzielten im zweiten Viertel (13:21) je sechs Punkte (ihre einzigen), sodass zur Halbzeit ein 33:33 auf der Anzeigetafel stand.

Im dritten Viertel (22:16) legte Heroldsberg mit einem 6:0-Lauf vor (39:33, 25.), doch Filip Schinhammer beendete den Lauf mit einem Dreier. Das Shooting-Guard-Duo Schinhammer und Sven Leichtl erzielte in den folgenden fünf Minuten dann weitere 15 Punkte, sodass die Wolnzacher sich wieder eine 55:49-Führung zur letzten Viertelpause erarbeiten konnten. Alexander Hoffmeister erhöhte zum 60:50 (34.), ehe die Gäste über Aufbauspieler Abdul Amani (19 Punkte, fünf Dreier) den nächsten Ansturm starteten.

Amani brachte Heroldsberg mit vier Dreiern und 14 Punkten in Folge quasi im Alleingang wieder in Schlagdistanz (65:64, 37.). Eine Auszeit ergab dann einen Spielzug, den Schinhammer zum 68:66 (40.) nutzen konnte. Jedoch verwandelten die Hallertauer nur zwei von sechs Freiwürfen in der Schlussphase. Heroldsberg bekam nach Körben von Christoph Schröder (zwölf Punkte) und Zugang Marvin Matl (sechs) beim Stand von 68:69 und mit zwei Sekunden auf der Uhr doch noch eine letzte Chance auf den Sieg.

Die Wolnzacher verteidigten allerdings gut, der schwierige Wurf von Schröder ging aber übers Brett und der Heimsieg war gerettet. Filip Schinhammer, der schon beim Aufwärmen ein gutes Gefühl hatte und dieses auch im Spiel mit sechs Treffern bei acht Würfen umsetzte, forderte in der Defensive noch mehr kollektive Intelligenz und individuelle Qualität. "Vor allem am Ende darf ein Spieler, der gerade heißläuft, den Ball weder so einfach bekommen noch einigermaßen freie Würfe bekommen", sagte Schinhammer, der 17 Punkte verbuchte.

TSV Wolnzach: L. Biersack, Leichtl (13), T. Fuchs (1), Kappelmeier (5), Hurzlmeier (1), Jureczek (2), Schinhammer (17), Degner (2), Hoffmeister (16), Moosmayr, Ziehe (6), Wießnet (6).