Eichstätt
"Wollen uns nicht unter Druck setzen lassen"

18.05.2010 | Stand 03.12.2020, 4:00 Uhr

Mit diesem Entwurf geht die Baufirma Martin Meier ins Rennen um das so genannte Baufeld W 1, auf dem ein Wohn- und Geschäftshaus entstehen soll. ? Entwurf: Dömges Architekten AG, Regensburg

Eichstätt (EK) Was die Bebauung der Spitalstadt angeht, ist die Linie der Stadt klar: Die Grundstücke dort sollen keinesfalls verramscht werden. "Wir wollen uns nicht unter Druck setzen lassen", so Oberbürgermeister Arnulf Neumeyer und Kämmerer Herbert Rehm im Gespräch mit dem EICHSTÄTTER KURIER.

Beide setzen auf den Umstand, dass es sich um die "letzten und wertvollsten Grundstücke der Stadt" handle – und die hätten eben ihren Preis. Rehm spricht in diesem Zusammenhang von "langfristigem Denken" und verweist auch auf den Beschluss des Stadtrates, wonach erst die Bagger anrollen, wenn die Finanzierung der Gesamterschließung gesichert sei. Im Klartext: Zunächst müssen Grundstücke verkauft werden, dann wird die Stadt tätig. Eile sei nicht unbedingt geboten, betont Neumeyer, weil der Wert der Flächen ja nicht sinke – "eher im Gegenteil".

 
Dass die Verwaltung nun die Hände in den Schoß legt und auf Investoren mit adäquat gefüllten Geldkoffern wartet, sei aber auch nicht richtig: "Das Projekt stockt nicht", macht Rehm deutlich. Das Gebiet wird in vier Bauabschnitte unterteilt, das Bauamt ermittle derzeit die Kosten für die Erschließung und bereite die Ausschreibungen vor, ergänzt Stadtbaumeister Albert Dischinger. Bis Herbst soll es hierzu konkrete Zahlen geben. Bei der Vermarktung "muss nun Gas gegeben werden", fordert Dischinger.

Die läuft zwar, greifbare Ergebnisse gebe es allerdings noch nicht, räumt OB Arnulf Neumeyer ein. Nach wie vor in der Schwebe ist die Hotelbebauung. Hier seien Gespräche mit Interessenten geführt worden, die zumindest "nicht negativ verlaufen sind". Eine Realisierung sei allerdings noch ungewiss. Offensichtlich hakt es hier am geforderten Quadratmeterpreis (eigener Bericht). Konkreter ist da schon die Planung für ein Wohn- und Geschäftshaus: Hier könne von einer "sehr guten Entwicklung" gesprochen werden, so Neumeyer. Seit kurzem würden nun alle Grundstücke in der Spitalstadt angeboten, Nachfrage sei vorhanden.

Dennoch: Mit dem Beginn der Erschließung (Rückbau der Freiwasserstraße, neue Erschließungsstraße, Ver- und Entsorgung, Parkplätze) könne frühestens im nächsten Jahr gerechnet werden, stellt Neumeyer klar. Die momentane Situation sei "sicher nicht schön", die Parkplätze dort würden eben aber auch dringend benötigt. Um die wiederum macht sich Stadtbaumeister Albert Dischinger die wenigsten Sorgen: Letztlich werde es in der künftigen Spitalstadt rund 700 Stellflächen geben, das entspreche annähernd der aktuellen Zahl. Ihm gehe es vornehmlich um die Qualität der Bebauung – "und da dürfen wir uns gerade am Anfang keinen Ausrutscher erlauben".