Wolfgang Kubicki: Spott und Häme für die SPD

04.09.2012 | Stand 03.12.2020, 1:06 Uhr

Abensberg (DK )Die FDP hatte ihren Redner bis aus Schleswig-Holstein anreisen lassen. Doch ausgerechnet der Norddeutsche Wolfgang Kubicki kennt sich in Niederbayern bestens aus. Er habe bereits zwei Freundinnen aus Landshut und Passau gehabt, gestand der Vorsitzende der FDP-Fraktion im schleswigholsteinischen Landtag auf dem Gillamoos.

Trotz dieser Bemerkung war es aber ein anderer, der dafür sorgte, dass die rund 200 Besucher im Discozelt vor dem Weißbierstadel  in Stimmung kamen. Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil hatte sich allerlei Spitzen gegen den designierten SPD-Hoffnungsträger Christian Ude ausgedacht, äußerte Zweifel daran, dass der Münchner OB wisse, was außerhalb der Landeshauptstadt passiere, und verglich ihn mit Kolumbus. „Der fuhr los, und wusste nicht, wohin. Als er zurückkam, wusste er nicht, wo er gewesen war, und das alles mit fremder Leute Geld“, polterte Zeil.

Kubicki, Politiker in einem SPD-geführten Bundesland, folgte den Steilvorlagen seines Vorredners und wetterte gegen die Bildungspolitik und die „Gleichmacherei“ der SPD. „Stellen Sie sich vor, bei den Olympischen Spielen laufen alle gleichzeitig los und kommen gleichzeitig an. Die Zuschauer würden sagen, die sind bekloppt, wir wollen die Spitzensportler vorne sehen“, rief er den Zuhörern zu. Deshalb müssten in der Schule die Leistungsträger gefördert werden, „weil die es sind, die künftigen Wohlstand erarbeiten müssen“.

Zum Thema Euro-Krise sagte Kubicki, dass es ein Fehler gewesen sei, Griechenland in die Euro-Zone aufzunehmen. Aber: „Wir leben in einem gemeinsamen europäischen Haus. Wenn der Dachstuhl brennt, können wir im Erdgeschoss nicht sagen, das geht uns nichts an. Mit dem müssen wir jetzt umgehen. Aber nicht, indem wir Griechenland jetzt rausdrängen.“