Kelheim
Wolfgang Götzer sagt adieu

Der langjährige Parlamentarier mahnt die CSU-Basis zur Geschlossenheit

09.10.2012 | Stand 03.12.2020, 0:58 Uhr

Die Drahtzieher der außergewöhnlichen CSU-Versammlung: Der Landtagsabgeordnete und CSU-Kreisvorsitzende Martin Neumeyer (von links), der Bundestagsabgeordnete Wolfgang Götzer, der Europaabgeordnete und CSU-Bezirksvorsitzende Manfred Weber und der frühere CSU-Chef Erwin Huber mit dem frisch gebackenen CSU-Bundestagskandidaten Florian Oßner und der mit ihrer Kandidatur gescheiterten Landtagsabgeordneten Gertraud Goderbauer.

Kelheim (DK/rat) Der CSU-Bundestagsabgeordnete Wolfgang Götzer hat nach mehr als 25 Jahren als Wahlkreisabgeordneter Abschied von der Parteibasis genommen. Bei der Bundeswahlkreisversammlung in Weihmichl umschrieb er das Motto seiner politischen Arbeit in Bonn und Berlin mit Anleihen bei CSU-Legende Franz Josef Strauß: „Nicht sagen, was ankommt, sondern sagen, worauf es ankommt.“

Artig bedankte sich Götzer bei seinen Mitstreitern in all den Jahren, ohne die seine „immer wieder überdurchschnittlichen Wahlergebnisse“ niemals möglich gewesen wären. Weil es sich nun einmal um ein „Mandat auf Zeit“ handle, wolle er Platz machen, betonte er. Mit seinen 58 Jahren gedenke er aber noch nicht in Rente zu gehen. Vielmehr wolle er sich neue Herausforderungen suchen.

Sozusagen als Vermächtnis und nicht zuletzt mit Blick auf die bevorstehenden Wahlgänge gab Götzer seinen Parteifreunden mit auf den Weg, Geschlossenheit zu zeigen. Die Delegierten quittieren den Abgang ihres Abgeordneten mit warmem, aber keineswegs frenetischem Applaus.

Wahrscheinlich wird der gebürtige Landshuter künftig wieder in der Anwaltskanzlei arbeiten, die der Jurist im Jahr 1987 gemeinsam mit seiner Frau Doris gegründet hat. Im Jahr 1984 zog er als Nachrücker in den Deutschen Bundestag ein und eroberte 1990 das Direktmandat des langjährigen Ministers Friedrich Zimmermann, der kürzlich gestorben ist. Götzer gehört dem Rechtsausschuss des Bundestages an und gestaltet hier die Rechtspolitik mit. Er hat bereits vor einigen Monaten verkündet, sein Mandat in Berlin niederzulegen. Diese Entscheidung habe er nicht zuletzt auf Druck der CSU hin gefällt, war zu hören.