Pfaffenhofen
Wolf hätte mit jeder Wahl leben können

22.12.2011 | Stand 03.12.2020, 2:01 Uhr

Pfaffenhofen/Vohburg (zur) Angesichts eines einstimmigen, offen abgegebenen Votums für Vohburg als zukünftigem Standort der Außenstelle des Landratsamtes hatte sich Landrat Martin Wolf (CSU) schon in der Kreistagssitzung „überwältigt“ gezeigt.

Im Rückblick ist er zufrieden, dass es zu einer klaren Entscheidung gekommen ist und „die Außenstelle kommt“.

Genau darum nämlich sei es bei dem etwas kompliziert anmutenden Wahlmodus gegangen, an dem man lange „getüftelt“ habe. Um Diskussionen in der Kreistagssitzung zu vermeiden, seien die „Modalitäten frühzeitig bekannt gegeben worden“, erklärt Wolf. Der Kreisausschuss hatte dem Prozedere im Vorfeld ja bereits zugestimmt (DK berichtete). Ziel des Verfahrens sei es gewesen, in jedem Fall zu einer eindeutigen Entscheidung zu kommen, „damit es sicher eine Außenstelle gibt“. Mit der fachlichen Auswertung durch die Arbeitsgruppe der Landkreisverwaltung habe man eine „sachliche Basis für die Diskussion geschaffen“, die man anschließend „auf die Beratungsebene gehoben“ habe. Die schriftliche Erarbeitung eines Wahlvorschlages diente in der Folge laut Wolf dazu, möglichst „persönliche Verletzungen“ zu vermeiden und auch eine politisch Entscheidung möglich zu machen.

Er selber sei „überrascht“, dass die sachlichen Erwägungen der Arbeitsgruppe dabei so wenig zum Tragen kamen. Die Gründe sieht Wolf in einer „wohl stark emotional geprägten Argumentation“, in der die Tatsache, dass Vohburg der am nördlichsten gelegene Bewerber gewesen sei, nicht ohne Einfluss blieb. Zudem habe sicher eine Rolle gespielt, dass die Herzogstadt bisher über keinerlei Kreiseinrichtung verfügt. Darüber hinaus seien die Steuerzahlungen Vohburgs ein wichtiger Beitrag zur Finanzierung des Landkreises, was aus Sicht des Landrats „möglicherweise die Entscheidung des Kreistags mit beeinflusst“ habe.

Er persönlich „hätte mit jeder Wahl leben können“, sehe aber in Vohburg als traditionsreicher, alter Herzogsstadt einen „würdigen Standort“, so Wolf abschließend.