Wohnriester - Fünf Jahre und ein Erfolg

19.11.2013 | Stand 02.12.2020, 23:25 Uhr

Nach ihrer Einführung vor fünf Jahren hat die Eigenheimrente die Millionengrenze überschritten. Was macht die beliebteste Form der Riester-Vorsorge aus?

Nach ihrer Einführung vor fünf Jahren hat die Eigenheimrente die Millionengrenze überschritten. Was macht die beliebteste Form der Riester-Vorsorge aus?

Im ersten Halbjahr 2013 sind die Wohnriester-Verträge um rund zwölf Prozent auf 1,067 Millionen angewachsen. Damit hat Wohnriester die anderen Riester-Formen an Beliebtheit weit abgehängt ? obwohl er nur halb so lange am Markt ist. ?Wohnriester kann nicht nur mehrere zehntausend Euro Fördergelder bringen, es ist auch die einzige Form der staatlich unterstützten Altersvorsorge, die man bereits vor dem Eintritt in den Ruhestand genießen kann?, begründet Franz Wirnhier, Vorstandschef der LBS Bayern, den wachsenden Erfolg. Zudem stehe Wohnriester nicht vor der Herausforderung, Renditen am Kapitalmarkt erwirtschaften zu müssen, ?da die Rendite in erster Linie durch die eingesparte Miete im Alter erzielt wird?, so de LBS-Chef.

Immobilienkäufer werden entlastet

Bauherren profitieren im Rahmen von Wohnriester von 154 Euro Grundzulage pro Jahr, für jedes Kind legt der Staat nochmals 185 bzw. 300 Euro drauf. Für junge Riester-Sparer bis 25 Jahre gibt es außerdem 200 Euro einmalig extra. Die Zuschüsse vermindern die Schulden und verhelfen zu einer schnelleren Darlehenstilgung. Das spart Zinsen.

Zusätzlich können die eigenen Raten ebenso wie die Wohnriester-Förderung als Sonderausgaben in der Einkommensteuererklärung geltend gemacht werden. Das Finanzamt prüft, ob dies neben den Zulagen für den Riester-Nutzer weitere Vorteile bringt. Zwar müssen Zulagen und Steuervorteile ab dem Renteneintritt versteuert werden, doch das zahlt sich meist aus. Denn in der Regel liegt der Steuersatz im Ruhestand weit unter dem während der Berufstätigkeit.

Stiftung Warentest ? Wohnriester kann wertvoll sein


In einer Musterrechnung von Stiftung Warentest summieren sich die Wohnriester-Vorteile für ein Arbeitnehmer-Ehepaar (beide 35 Jahre alt) mit einem Kind (2008 geboren) und einem gemeinsamen Bruttoeinkommen von 70.000 Euro pro Jahr bei einem Darlehensbetrag von 200.000 Euro bis zum Rentenbeginn nach 30 Jahren auf 62.300 Euro. Dabei kostet das Baudarlehen 4,0 Prozent Zinsen, die Anfangstilgung beträgt 1,73 Prozent. Zieht man die späteren Steuern im Rentenalter ab, verbleiben immerhin 39.000 Euro an Wohnriester-Vorteil.

Auch für Hypothekendarlehen geeignet

Wohnriester-Förderung erhalten nicht nur Bausparer, sondern auch Immobilienkäufer, die ihre Finanzierung über ein klassisches Hypothekendarlehen abwickeln. Das Riester-Darlehen unterscheidet sich von ungeförderten Baudarlehen nur durch die staatlichen Zulagen ? ansonsten ist alles gleich. Allerdings haben nicht alle Banken Interesse an solchen Finanzierungen, denn sie erfordert einen höheren Aufwand. Manchmal werden deshalb höhere Zinssätze in Rechnung gestellt. Wohnriester-Darlehen bieten zum Beispiel Allianz, Deutsche Bank und zahlreiche Regionalbanken an, etwa die Sparda Banken West und München oder die PSD Bank Westfalen Lippe. Wem die Anbietersuche bzw. der Darlehensvergleich zu aufwändig ist, der kann sich an freie Finanzierungsvermittler wenden. Accedo, Comdirect oder DTW Immobilienfinanzierung suchen aus einer Vielzahl von Angeboten die besten heraus. Wichtig ist, dass die Voraussetzungen für eine Riester-Förderung gegeben sind, also mindestens ein Partner sozialversicherungspflichtig beschäftigt ist und eigene Riester-Beiträge entrichtet.

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