Manching
Wohnortnahe Arbeitsplätze

Detailliertes Konzept zum Bebauungsplan "Zum Schillert"

08.06.2018 | Stand 02.12.2020, 16:16 Uhr
Auf dem Gelände, wo einst Quick Mix gearbeitet hat, sollen Wohnhäuser entstehen. Ein detailliertes Konzept wurde vorgestellt. −Foto: Foto: smd

Manching (DK) Zweimal stand die Ingolstädter Straße auf der Tagesordnung der jüngsten Sitzung des Manchinger Bauausschusses. Einmal wegen eines Verteilerkastens, einmal wegen einer Ampelanlage.

25000 Euro leistet sich die Gemeinde für die Verlegung eines Verteilerkastens. Der sehr große und sehr auffällige Kasten, der an der neuen Kreuzung Lindenstraße stehen sollte, dient der Breitbandversorgung, würde jedoch sogar die Einsicht in die Kreuzung behindern. Bei dessen Verlegung müssen sämtliche Kupferleitungen verlängert werden, was aber die Telekom nicht zahlt. Weiter wurden die Planungen für die Ampelanlage an der Kreuzung zur Lindenstraße und zum Schanzenweg vorgestellt.

Abgelehnt hat der Bauausschuss die Bauvoranfrage für die Errichtung von zwei Mehrfamilienhäusern, über den im Mai im Gemeinderat schon einmal beraten worden war. Dabei spielen auch Abstandsflächen eine Rolle. Mit dem Bau einer 20 Meter langen und 15 Meter breiten Maschinenhalle mit Photovoltaik in Forstwiesen konnte sich der Ausschuss ebenfalls nicht anfreunden, da im vergangenen Jahr vor Ort durch das Verwaltungsgericht München Forstwiesen ab der Kapelle in Richtung Osten als Außenbereich erklärt wurde und somit nicht gebaut werden kann. Zudem sei eine Privilegierung oder Teilprivilegierung nicht gegeben. Der Flächennutzungsplan des Marktes sieht dort Landwirtschaft vor, wozu die Erweiterung des Gewerbebetriebs im Widerspruch stehe. Außerdem würde die Halle zur Verfestigung einer Splittersiedlung beitragen.

Weit fortgeschritten ist der Neubau des Funktionsgebäudes auf der Schul- und Breitensportanlage in Oberstimm. Jetzt geht es noch um die Sanierung der Laufbahn, wobei es offenbar zu Unstimmigkeiten kam. Während das planende Büro sich lediglich auf die Erneuerung der oberen Kunststoffschicht bezog, gingen die Verwaltung und die Regierung von Oberbayern von einer vollständigen Sanierung einschließlich Austausch des Untergrunds aus. Der kleine Variante würde rund 50 000 Euro kosten, die große das Doppelte. Nachdem die Laufbahn vergleichsweise wenig benutzt wird, entschied sich der Ausschuss für die günstigere.

Spannend wurde es bei der Änderung des Bebauungsplans "Zum Schillert". Nachdem die Quick Mix ihren Betrieb eingestellt hatte, hat der Gemeinderat bereits in seiner Sitzung vom November vergangenen Jahres in einem Grundsatzbeschluss einer städtebaulichen Entwicklung dieses rund 20 000 (Teile von Straßenflächen gehören auch dazu) Quadratmeter großen Areals zugestimmt. Da jedoch noch einige Fragen geklärt werden mussten, hat der Bauträger, die Firma Quick Mix THC Mayr GmbH, der auch das Gelände gehört, ein detaillierteres Konzept vorgestellt.

An Stelle des bisherigen Mischgebiets ist im Süden ein allgemeines Wohngebiet mit elf Reihenhäusern vorgesehen. Nördlich schließt sich in der zweiten Reihe ein Mischgebiet an, wo voraussichtlich rund zehn Wohnungen und mehrere Büroflächen entstehen werden. Zwischen dem Wohn- und dem Mischgebiet soll an Stelle der Grünfläche eine Straße gebaut werden. Im Norden bleibt das Gewerbegebiet bestehen, allerdings nur mit nicht-störendem Gewerbe, wie der Neuburger Bauunternehmer Hans Mayr versicherte. Sein Ziel sei es, hochwertige, wohnortnahe Arbeitsplätze und neuen Wohnraum zu schaffen, versicherte er in der Sitzung.

In dem auf drei Seiten abgeschlossenen Gebiet, in dem seit fast 50 Jahren schon Baurecht besteht, will Mayr das Stahlskelett der bestehenden großen Hallen stehen lassen, Wände und Dächer neu aufbauen sowie einige weitere Gebäude neu errichten. Nach Ansicht der Verwaltung handelt es sich "um stimmig geplantes, in sich abgeschlossenes Gewerbegebiet, bei dem auch eine teilweise viergeschossige Büro-Bebauung der städtebaulichen Entwicklung in diesem Bereich zuträglich wäre". Schließlich soll noch durch einen Flächentausch im nordöstlichen Bereich das Areal, das bisher dem Markt gehörte, arrondiert werden. Wie bisher wird ein Teil davon dem örtlichen Schäferhundeverein überlassen.

Der Entwurf stieß überwiegend auf Zustimmung im Ausschuss, wobei über einige Fragen noch in den jeweiligen Fraktionen beraten werden soll. Dazu zählt die Entscheidung zwischen Sattel- oder Flachdächern oder die geplanten vier Geschosse der neuen Gewerbebauten, wobei die noch stehenden Silos allerdings wesentlich höher sind. Vor allem der CSU war es ein Anliegen, nochmals zu prüfen, ob nicht eine weitere Erschließung Richtung Norden möglich wäre, wobei dort sich allerdings ein FFH-Gebiet mit den Altwässern der Urfer befindet. Auch ein Lärmschutzgutachten ist noch erforderlich, wobei der Verkehr von bisher rund 100 großen Lkw pro Woche sich vermutlich verringern dürfte. Auf Anregung von Rathauschef Herbert Nerb (FW) wurde auf eine Abstimmung verzichtet, die Fraktionen werden darüber beraten.