Hohenwart
Wohnkomplex soll verhindert werden

12.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:05 Uhr

Hohenwart (woe) Ein Thema mit langer Vorgeschichte beschäftigte den Hohenwarter Marktgemeinderat auch in der letzten Sitzung des Jahres. Schon mehrfach hatten die Räte einem Antrag auf Vorbescheid zum Neubau eines Wohnhauses mit sieben barrierefreien Wohnungen und einer Tiefgarage in der Ringstraße das gemeindliche Einvernehmen verweigert (wir berichteten). Das Bauvorhaben, das mehrere Festsetzungen des Bebauungsplans Thierhamer Moos nicht einhält, wird als zu massiv angesehen. Außerdem befürchten die Räte beim Bau einer Tiefgarage negative Auswirkungen auf den Grundwasserabfluss.

Weil das Landratsamt Pfaffenhofen nun jedoch signalisiert hat, dass einer Genehmigung des Antrags aus Amtssicht nichts im Wege steht, will der Hohenwarter Marktgemeinderat vorbeugen. Am Montagabend beschlossen die Räte deshalb, das Verfahren zur Änderung des Bebauungsplans auf den Weg zu bringen. Das Planungsbüro Wipfler soll nun den Auftrag erhalten, verschiedene mögliche Änderungsvorschläge ausarbeiten.

Diskutiert wurden am Montag bereits einige Möglichkeiten. So könnte die Zahl der pro bestimmter Grundstücksgröße zulässigen Tiefgaragenstellplätze begrenzt werden. Außerdem wurde eine Begrenzung der Wohneinheiten pro Grundstück vorgeschlagen. So könnte beispielsweise je 200 Quadratmeter Grundstücksfläche eine Wohneinheit erlaubt werden. Bei einem 900 Quadratmeter großen Grundstück wäre so eine Bebauung mit vier Wohneinheiten möglich.

In einem zweiten Schritt erließen die Marktgemeinderäte eine Veränderungssperre, die so lange gelten soll, bis der Bebauungsplan Thierhamer Moos geändert ist. In einem dritten Schritt wurde entschieden, beim Landratsamt Pfaffenhofen die Zurückstellung des Baugesuchs zu beantragen.

Alle drei Beschlüsse fielen einstimmig. Zweiter Bürgermeister Thomas Reis (CSU) sprach sich in der Debatte als Erster für eine Bebauungsplanänderung aus. "Das ist der sicherste Weg", sagte er. Reis übernahm während der Diskussion und Beschlussfassung auch die Sitzungsleitung, da Bürgermeister Manfred Russer (CSU) als Eigentümer eines Grundstücks in dem Baugebiet persönlich beteiligt ist.

Dritter Bürgermeister Josef Priller (FW) schloss sich der Meinung seines Kollegen an. Sollte die Marktgemeinde das Bauvorhaben nicht verhindern können, sagte er enorme Schwierigkeiten voraus. "Die Probleme, die auflaufen, die erschlagen euch in der Verwaltung", sagte Priller in Richtung Russer.