Neuburg - Mit einer derartigen Resonanz hat die Initiatorin nicht gerechnet: "Wir haben mehr Künstler als Schaufenster", sagt die Neuburger Stadträtin und Kulturreferentin Gabriele Kaps (CSU).
Seit Montag läuft die Aktion "Kunst und Handel", bei der Künstler aus der Region Werke in den Schaufenstern der Innenstadt ausstellen. Bislang gibt es 14 Stationen.
"Ich find' das so toll, weil es wieder Farbkleckse in der Innenstadt gibt", freut sich Kaps, die zusammen mit dem Neuburger Stadtmarketing für die Aktion verantwortlich zeichnet. Die Resonanz auf ihren Aufruf vor einigen Wochen sei erstaunlich und so nicht zu erwarten gewesen. "Besonders der Neuburger Kunstkreis war sehr umtriebig und hat viele Künstler gemeldet, die Interesse haben", berichtet Kaps. Dabei beschränke sich der Wohnort der Aussteller nicht nur auf Neuburg, aus dem weiteren Umkreis machen viele Künstler mit. "Es ist sogar jemand aus Aresing dabei", verrät die Kulturreferentin. Was ihr besonders gefällt, ist die Liebe, mit der die verschiedenen Werke in die Schaufenster integriert wurden. So zum Beispiel im Modegeschäft Carmela. "Die Bilder von Katrin Haack passen ganz wunderbar zu meinen Klamotten", sagt Inhaberin Carmela Neff. Es sei deshalb ganz leicht gewesen, beides aufeinander abzustimmen. Für Neff bringen die Bilder in ihren Schaufenstern den Vorteil, dass die Leute stehen bleiben und sich alles genau ansehen. "So bleibt man im Gespräch, das ist ganz wichtig und positiv in dieser Zeit", sagt die Ladeninhaberin, die aktuell nur zuvor bestellte Waren an ihre Kundschaft ausgeben darf.
Als gutes Beispiel, wie die Kunst-Aktion der Tristesse entgegenwirkt, nennt Gabriele Kaps den leerstehenden, ehemaligen Bonita-Laden. Dort stellt der Neuburger Thomas Königsbauer zum ersten Mal in seiner Karriere seine Bilder aus. "Und es ist eine wunderbare Möglichkeit, ein leeres Schaufenster zu beleben", findet Kaps. Figuren aus Pappmaché, Gips und neuerdings Beton macht Werner Kragler, dessen Werke früher auch schon im Atelier am Rohreck zu sehen gewesen sind. Und nun hat er quasi ein Heimspiel, denn die bunten und aufwendig gestalteten Skulpturen des 73-Jährigen sind in der Marien-Apotheke, lange Jahre seine Wirkungsstätte, zu sehen.
Im Moment sei vieles, was die Aktion "Kunst und Handwerk" betrifft, im Fluss, betont Organisatorin Gabriele Kaps. "Wir werden da keinen Flyer drucken, weil: Wo sollten wir den denn verteilen? " Aktuell ist geplant, dass die Kunstwerke bis Ende Februar in den Schaufenstern bleiben - eine Verlängerung ist allerdings nicht ausgeschlossen. Definitiv bis Mitte März wird es Silvia Gürtners Gemälde im Schaufenster von Petra Kraglers Friseursalon zu sehen geben. "Das hat mir so gut gefallen, das habe ich gleich mit der Künstlerin ausgemacht", sagt die Friseurin, die derzeit alle Hände voll zu tun hat mit der Organisation von Terminen, wenn ihr Laden im März wieder öffnen darf,
DK
Sebastian Hofmann
