Vohburg
Wohin mit dem Wasser?

Vohburger Stadtrat kommt im neuen Baugebiet zu keiner Lösung

05.07.2015 | Stand 02.12.2020, 21:06 Uhr

Vohburg (mms) Der Stadtrat in Vohburg hat sich lange mit dem Baugebiet am Wasserwerk beschäftigt. Auf einer Fläche von 3,75 Hektar sollen dort etwa 40 bis 45 Parzellen für Ein- und Zweifamilienhäusern sowie drei Mehrfamilienhäuser entstehen.

Vertreter des Ingenieurbüros BBI stellten das Projekt vor. Zunächst ging es um die Straßenführung. Der Stadtrat entschied sich dafür, eine Durchgangsstraße zu bauen, von der drei Stichstraßen abgehen. Während sich die Entscheidungsträger darauf schnell einigten, fand sich bei der Frage nach der Oberflächenentwässerung kein Konsens. Weil das Kanalsystem der Stadt bereits gut ausgelastet ist und als vorbeugende Maßnahme für den Hochwasserschutz, sollte das Oberflächenwasser in dem Baugebiet selbst versickern, also den Kanal nicht belasten.

Variante eins sieht ein großes Versickerungsbecken vor, in das alles Oberflächenwasser geleitet werden soll. Der Nachteil: Dadurch gehen zwei bis drei Bauparzellen verloren. Und der Aufwand, das Gelände so zu modellieren, dass alles Wasser dorthin fließt, ist nicht unerheblich. Das Büro rechnet mit hohen sechsstelligen Kosten.

Variante zwei sieht einen etwa 30 Zentimeter tiefen Graben am Straßenrand vor, sowie etwa 20 Quadratmeter große Sickermulden in jedem einzelnen Grundstück.

Werner Ludsteck (Aktive Vohburger) bezweifelte, dass sich die Kaufinteressenten darauf einlassen würden. Die Grundstücke seien zum Teil recht klein geschnitten und aufgrund des hohen Grundwassers werde es schwierig, einen Keller zu bauen. Ludsteck glaubte nicht, dass ein Interessent sich bei diesen Rahmenbedingungen auch noch auf eine Sickermulde in seinem Garten einlasse. Er sah die Gefahr, „dass wir auf diesen Bauplätzen sitzen bleiben“. So recht widersprechen konnte ihm keiner. Und da auch die Nachteile von Variante eins aus Sicht der Stadtratsmitglieder schwer wiegen, fiel dazu keine Entscheidung.