Schrobenhausen
Wörz: Die Sparkasse bleibt

Zwei Gebäude, in die sich die Bank eingemietet hat, werden im April zwangsversteigert

10.03.2014 | Stand 02.12.2020, 22:58 Uhr

Die Werbeschilder des insolventen Scheyerer Unternehmers, dem die beiden Gebäude an der Ingolstädter und der Bischof-Sailer-Straße gehören, hängen noch. Im April werden die Immobilien zwangsversteigert. - Fotos: M. Schalk

Schrobenhausen (SZ) Etwas mehr als 1,7 Millionen Euro sind die Immobilien in Schrobenhausen und Mühlried wert, die im kommenden Monat versteigert werden. In den Gebäuden eingemietet hat sich die Sparkasse. Und sie will dort auch weiterhin bleiben – egal, wie die Zwangsversteigerung ausgeht.

Es seien nicht die Sparkassenfilialen, die im April unter den Hammer kämen, witzelt Sparkassenvorstand Rainer Wörz. Doch zum Lachen ist dem Spitzenbanker der Stadtsparkasse Aichach-Schrobenhausen eigentlich nicht zumute. Schließlich sei er schon mehrfach auf die anstehende Zwangsversteigerung in Ingolstadt angesprochen worden. Und das aus gutem Grund. In den beiden Gebäudekomplexen in der Ingolstädter Straße und in der Bischof-Sailer-Straße unterhält das Geldinstitut seit Jahren Zweigstellen.

„Wir haben langfristige Mietverträge“, erklärt Wörz auf Anfrage. Und die Sparkasse sei gewillt, die Verträge auch einzuhalten. Das heißt so viel: Die Filialen in Mühlried und am Rande der Vorstadt bleiben den Schrobenhausenern erhalten.

Die Immobilien, die am Mittwoch, 23. April, um 9.30 Uhr im Ingolstädter Amtsgericht meistbietend an den Mann gebracht werden sollen, haben durchaus ihren Wert. Gutachter haben für die Zwangsversteigerung den Wert des 1969 gebauten Gebäudes an der Ingolstädter Straße mit 776 000 Euro taxiert, den dazugehörenden Parkplatz mit weiteren 79 000 Euro. Das etwa ein Jahr ältere Gebäude an der Bischof-Sailer-Straße wird mit einem Verkehrswert von 869 400 Euro angesetzt.

Die Immobilien stammen aus der Insolvenzmasse des ehemaligen Scheyerer Unternehmers Georg Kreitmair. Über Jahre hinweg hatte der Geschäftsmann sich eine Firmengruppe aufgebaut, die sogar mit dem Prädikat „Bayerns Best 50“ ausgezeichnet wurde. Der ehemals jüngste Elektromeister Bayerns hatte drei Firmen aus der Taufe gehoben: die Elektro Kreitmair GmbH, die Solarfirma G-Tec und die auf Elektroautos spezialisierte „first mobility“. Vor drei Jahren meldete die Firmengruppe Konkurs an, Insolvenzverwalter Jochen Wagner fand schnell zwei Käufer – die Pfaffenhofener Unternehmer Peter und Alexander Götz.

Die beiden haben Kreitmair noch ein Jahr als Mitgeschäftsführer in ihren Firmen beschäftigt. Juniorchef Alexander Götz lässt sich nicht viel über die Zusammenarbeit mit Kreitmair entlocken. Deutlich zu spüren ist allerdings eine gewisse Unzufriedenheit. Wo sich Kreitmair derzeit aufhält, weiß Götz nicht und will es auch nicht wissen. Gehört hat er allerdings, dass Kreitmair nach Großbritannien ausgewandert sein soll, um dort „seine Privatinsolvenz abzusitzen“. Das deckt sich auch mit anderen Informationen der SZ. Danach soll sich Kreitmair in London aufhalten.

Davon ungerührt wird die Sparkasse Aichach-Schrobenhausen den Verlauf der Zwangsversteigerung beobachten und eventuell reagieren. Für Wörz steht aber auf jeden Fall fest, dass die Sparkasse auch bei einem neuen Besitzer der Immobilien ihren Teil des dann immer noch geltenden Mietvertrages erfüllen will.