Ingolstadt
Wo Zahnbleaching dem guten Zweck dient

Ingolstädter Unicef-Gruppe versteigert Geschenke im Wert von 7700 Euro

13.01.2019 | Stand 23.09.2023, 5:37 Uhr
In der voll besetzten Almhütte wechselten nach und nach fast alle 88 Versteigerungsobjekte wie diese blaue Kalbsledertasche den Besitzer. Am Ende kamen genau 7701 Euro für Unicef zusammen. −Foto: Hammer

Ingolstadt (DK) Rund 7700 Euro sind am Sonntagnachmittag bei der Versteigerung von Unicef zusammengekommen. Diese fand - wie zuvor der Neujahrsempfang der Ingolstädter Arbeitsgruppe - erstmals in der voll besetzten Almhütte im Mo-Biergarten statt.

88 Versteigerungsobjekte von Firmen und Privatmenschen stehen auf der Liste - von einem über 200 Jahre alten Eichenschrank über ein signiertes ERCI-Trikot und einen Gutschein für Zahnbleaching bis hin zu mehr oder weniger geschmackvollen Weihnachtsmann-Figuren ist alles dabei. Ob die Artikel gefallen, ist egal - wenn es nach den Auktionatoren Reinhard Büchl und Dieter Seehofer geht, die durch die gut organisierte Veranstaltung führen. "Ersteigern Sie irgendetwas, ob Sie es brauchen oder nicht", fordert Büchl das Publikum augenzwinkernd auf. Notfalls könne das Geschenk zurückgegeben und im nächsten Jahr erneut versteigert werden. "Das Wichtigste ist, dass wir am Ende einen großen Topf haben."

Der Erlös geht laut Marianne Büchl an die Unicef-Aktion "Gegen den Hunger - Spenden Sie Leben". Für die Ingolstädter Arbeitsgruppe des Kinderhilfswerks, die heuer ihr 15-jähriges Bestehen feiert, wichtige Mittel, um die "Gestaltung der Zukunft der Kinder" unterstützen zu können, betont Christine Seehofer.

Dass im Laufe der gut dreistündigen Versteigerung so viele Bieterkarten in die Höhe schnellen, ist sicherlich auch der humorvollen Moderation durch die beiden Auktionatoren zu verdanken. So bittet Seehofer, als es um den Geschenkkorb einer Apotheke geht, die Bieter auf, an ihre Gesundheit zu denken. "Sie möchten in den nächsten Jahren schließlich auch mitsteigern." Um eine auffällige Designer-Sonnenbrille an die Frau zu bringen, setzt Büchl das gute Stück sogar auf, um dessen Vorzüge zu präsentieren. Über eine blaue Kalbsledertasche kann er allerdings wenig sagen, weil er sich damit nicht auskennt. "Aber welcher Mann tut das schon?", fragt er schmunzelnd in die Runde.


Die Auktionatoren stellen abwechselnd unter vielen Lachern die Geschenke vor und nennen den jeweiligen Einstiegspreis - bei dem es selten bleibt. So geht eine mit Swarovski-Steinen besetzte Mütze statt 30 für 70 Euro in die Hände der neuen Trägerin, ein Restaurant-Gutschein im Wert von 100 wechselt sogar für 200 Euro den Besitzer. Die Tischnachbarn versichern sich gegenseitig, welch schöne Artikel sie ersteigert haben oder welchen Nutzen diese haben werden. "Alles Dinge, die ich verschenken kann", sagt eine Frau, die den Zuschlag für mehrere Objekte erhalten hat. Darunter übrigens ein Seidenschal, den Dieter Seehofer neben einigen anderen Gegenständen seinem Bruder Horst abgeluchst hat, als dieser die Staatskanzlei in München räumte.

Politisch wird es auch, als OB Christian Lösel pflichtbewusst mitsteigert. Bei einem hochwertigen Füllfederhalter muss er noch passen - den überlässt er einer Frau für 105 Euro, weil sie "hübscher" sei als er. Am Ende ergattert der Rathauschef für 70 Euro aber einen DVD-Rekorder, für den er gleich eine Verwendung nennt: "Für meine Kinder."
 

Tanja Stephan