Schönau
Wo sich zwei Regierungsbezirke treffen

Franz Kerler beschildert 200 Jahre alte Grenzeiche zwischen Schönau und Bieswang

27.08.2012 | Stand 03.12.2020, 1:08 Uhr

 

Schönau (zba) Eine etwa 200 Jahre alte mächtige Eiche markiert die einstmals bedeutsame Grenze zwischen dem Fürstbistum Eichstätt und der Grafschaft Pappenheim.

In früheren Zeiten dienten Solitärbäume ebenso wie Grenzsteine zur Markierung einer Grenze. Die „Grenzeiche“ zwischen Schönau und Bieswang ist dort die einzige Eiche, die ein so hohes Alter aufweist.

Gemeinderat Franz Kerler brachte nun am Stamm eine Tafel an der Wunde an, die beim Abtransport von Langholz dem Baum geschlagen wurde. Die Tafel trägt die Aufschrift „Grenzeiche“ und soll Wanderer über diesen markanten Punkt informieren.

In unmittelbarer Nähe zur Eiche erinnert ein historischer Stein an die Grenze, die um 1818 festgelegt wurde. Die Marksteine tragen auf der Eichstätter Seite die Buchstaben „FE“ für das Fürstentum Eichstätt und auf der auswärtigen Seite entweder das bayerische Wappen oder „P“ für die Grafschaft Pappenheim. Der historische Grenzstein erinnert ebenso wie die alte Eiche an die alte Grenze zwischen Fürstbistum und Grafschaft.

Nicht mehr Grafschaft Pappenheim, nicht mehr Fürstentum Eichstätt, aber Baum und Stein stehen auch heute noch an der Grenze, die durch moderne Schilder angezeigt wird. Es ist die Grenze zwischen den Regierungsbezirken Oberbayern und Mittelfranken, den Landkreisen Eichstätt und Weißenburg/Gunzenhausen, und zwischen Schönau (Gemeinde Schernfeld) und Bieswang (Stadt Pappenheim).

Bis zur Gebietsreform im Jahr 1972 allerdings gehörte der Landkreis Eichstätt noch zum Regierungsbezirk Mittelfranken.