Wellheim
Wo nichts blüht, summt auch nichts

Wanderausstellung in der Schule Wellheim gibt Einblick in das Leben der Bienen

15.07.2018 | Stand 02.12.2020, 16:04 Uhr
Um die Biene dreht sich alles bei einer Ausstellung in der Wellheimer Schule, die noch bis Ende Juli zu besichtigen ist. −Foto: Foto: Caroline Seidel/dpa

Wellheim (myn) Einen ausführlichen Einblick in das Leben der Bienen und die Situation der Imkerei bietet eine Wanderausstellung, die es bis Ende Juli in der Schule Wellheim zu sehen gibt.

Diese Ausstellung wurde 2013/14 vom Imker-Kreisverband in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt Eichstätt entwickelt.

Die Schau zeigt rund 20 Schautafeln und wird ergänzt durch Geräte der Imkerei aus der Privatsammlung von Jürgen Naumann, dem Vorsitzenden des Eichstätter Imkervereins, und ist aus dem umweltpädagogischen Projekt "Blühende Landschaft" hervorgegangen: Denn wo nichts blüht, da summt auch nichts. Die Ausstellung gibt ausführliche Informationen über das Leben der Honigbienen und ihrer wilden Verwandten, zeigt die historische Entwicklung der Imkerei und die verantwortungsvolle Aufgabe der heutigen Imkerei angesichts der vielfältigen Bedrohungen der Bienen durch den Flächenverbrauch, die intensive Landbewirtschaftung sowie durch Krankheiten und Parasiten.

Führungen für Schulklassen und interessierte Bürger werden vom Imkerverein Wellheim angeboten. Interessenten wenden sich an den Vorsitzenden Hermann Peichl, Telefon (0171) 2926181.

Schon vor über 5000 Jahren haben die alten Ägypter den Nutzen der Bienen für die Pflanzenwelt und den Menschen erkannt. Bienen zählen weltweit zu den wichtigsten Bestäubern. Rund 85 Prozent unserer einheimischen Nutz- und Wildpflanzen werden von Bienen bestäubt, ein Großteil unserer Nahrung hängt davon ab. Obwohl die Bienenhaltung heute meist als Freizeitbeschäftigung oder Nebenberuf betrieben wird, ist ihre Bedeutung ungebrochen. Denn die Honigbiene ist neben Rind und Schwein das drittwichtigste Nutztier in Deutschland. Der Geldwert der Bestäubungsleistung beträgt etwa das 10- bis 15-fache des Honigertrages.

In Deutschland gibt es derzeit etwa 100000 Imker mit rund 800000 Bienenvölkern. In der Natur bestehen vielfältige Wechselbeziehungen. Alle Arten hängen von anderen ab. Manchmal benötigen sie auch gegenseitige Hilfe. Dies wird am Beispiel von Blumen und ihren Bestäubern deutlich. Hier hat sich eine Wechselbeziehung entwickelt, die beiden Seiten nutzt, eine Symbiose. Die Pflanzen werden bestäubt, die Insekten erhalten dafür Nektar und Pollen, was ihre Motivation für den Blütenbesuch ist, unterstützt durch den Anlockeffekt über Duft und Farbe der Blüten.

Entscheidend für das Überleben der Honigbienen, der Wildbienen, zu denen auch die Hummeln gehören, der Schmetterlinge und vieler anderer Insekten ist die Erhaltung der blühenden Vielfalt. Den die Nektar- und Pollen suchenden Insekten benötigen vom Frühling bis zum Herbst ein ausreichendes Angebot an blühenden Pflanzen.