Wo er recht hat, hat er recht

19.05.2015 | Stand 02.12.2020, 21:17 Uhr

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Was ist los an der Michael-Sommer-Mittelschule? Auch wenn man den Bürgermeister nicht mögen sollte, sollte er doch seine Meinung offen sagen dürfen. Das Recht auf Meinungsfreiheit gilt für alle. Man verlangt es ja auch von allen anderen ohne Einschränkung.

Und wo er recht hat, hat er recht. Niemand muss eine Schule, die alle finanzieren, mutwillig ruinieren und zerstören, und das darf man wohl auch sagen. Das darf man sogar sehr direkt tun, weil es ja das Geld von allen ist, nicht nur von den Eltern der Schüler und Schülerinnen. Punkt. Und der Anstand gebietet es, dass eine Rektorin jemanden aussprechen lässt und dann am besten einmal ruhig ist, um die Situation nicht eskalieren zu lassen. Finde ich toll. Da braucht das Schulamt nach keiner Lösung zu suchen, es gibt nichts zu ändern, außer dass die Schüler und Schülerinnen in diesem Alter auch lernen sollten mit einer etwas härteren Gangart umzugehen.

Ich möchte mal wissen, wie sie dies in ihrer Freizeit machen. Ob sie da auch immer respektvoll mit anderen umgehen, so wie sie es – oder besser wie ihre Eltern es – von anderen erwarten? Ich kenne Jugendliche, die sehr sozial mit ihrer Umgebung umgehen, und dann auch welche, die durch die Straßen gehen und einfach mal etwas zerstören, ohne Grund und Sinn und Verstand. Dabei weiß ich natürlich nicht, aus welcher Umgebung sie stammen und welche Schulbildung sie haben. Ist aber auch egal, es gibt sie in allen Schichten.

Vielleicht sollte man ein Schulfach, das soziale Kompetenz beinhaltet, einführen? Und wenn eine ganze Schule es zulässt, dass das Inventar zerstört wird und niemand dagegen eingreift, dann sollte man sich vielleicht einmal Gedanken machen, wieso man sich so eine Ansprache gefallen lassen sollte, ohne so groß in die Öffentlichkeit zu gehen. Denn außer Schüler, Schülerinnen, eventuell ein Teil der Lehrerschaft und natürlich die Eltern (meist Mütter, habe noch nichts von den Vätern gehört), die ihren Kindern so eine Ansprache nicht zumuten, dürfte ein Großteil der Steuerzahler hinter ihrem Bürgermeister stehen.

Hans-Joachim Seifert

Schrobenhausen