Wo bleibt die Gerechtigkeit?

12.12.2007 | Stand 03.12.2020, 6:17 Uhr

Zum Bericht "Lügner und Betrüger" (PK vom 22. November):

Herr Regierungsdirektor Netzer, der bei der Regierung von Oberbayern tätig war, verbreitete bei einer der Verkehrsschau am 13. April 1999 in einem Interview mit dem Lokalen Fernsehsender INTV folgende unwahren Behauptungen:

"Der Verkehr (in der Rot-Kreuz-Straße) ist katastrophal." Er selbst könne nicht wegfahren, weil dauernd Gegenverkehr ist" und "die Straße ist stundenlang blockiert."

Im März 1999 hat die Stadt eine amtliche Verkehrszählung durchgeführt. Das Resultat hat mir Herr Prechter persönlich zugeschickt. Danach fuhren in der Hauptverkehrszeit von 7 bis 8 Uhr durchschnittlich nur 3,20 Autos pro Minute durch die 300 Meter lange Rot-Kreuz-Straße.

Wie die Verkehrsschau ausgehen musste, das wurde wohl vorher schon abgesprochen. Es fand keine Diskussion bezüglich dieser Verkehrsschau statt. Der erste Bürgermeister sagte, wenn er gegen die Rot-Kreuz-Einbahnstraße etwas unternimmt, hätten ihn bis zu 10.000 DM Disziplinarstrafe erwarten können. Diese Behauptung entspricht nicht den Tatsachen wie mir bei der Regierung von Oberbayern und im Innenministerium in München gesagt wurde. Nur wegen der Prechter-Äußerungen sind 90 Prozent der Anlieger, die mitgekämpft haben, abgesprungen. Sie werden vermutlich gedacht haben, dass auch auf sie Kosten zukommen könnten.

Bei der Kommunalaufsicht im Landratsamt wurde mir gesagt, wir sollten vor den Wahlen im März 2002 keine Briefe verteilen, weil sich nach den Wahlen mit der Rot-Kreuz-Einbahnstraße etwas ändert. Nach den Wahlen sagte der Landrat aber, da wird nichts geändert. Alle Behörden hatten mir allerdings erklärt, die Regierung von Oberbayern hätte kein Recht zur Umsetzung der Rot-Kreuz-Einbahnstraße gehabt. Auch die Jahnstraße hätte vorerst Einbahnstraße bleiben müssen. Solche Änderungen könne normalerweise nur der Stadtrat beschließen.

Herr Hahn und Herr Appl vom Landratsamt wollten die Einbahnregelung in der Rot-Kreuz-Straße schon im Jahr 2002 aufgeben. Das hat Bürgermeister Prechter schriftlich bekommen. Sein Herzenswunsch war eine zweispurige, gute Verbindungsstraße vom Schulzentrum zur Umgehungsstraße (Schrobenhausener Straße). Der Plan hierfür lag mit dem Zeichen 32/027-1 bereits vor. Weil die Balthasar-Kraft-Straße nur als Einbahnstraße gebaut wurde, hat die Verwaltung dem Stadtrat empfohlen, dass auch die Jahnstraße Einbahnstraße wird. Später sagten mir CSU-Räte, die Jahnstraße bleibt so lange Einbahnstraße, bis die Balthasar-Kraft-Straße zweispurig ausgebaut ist.

Tausende Autofahrer verstehen die jetzige Verkehrsregelung nicht: Die Adolf-Rebl-Straße ist nicht durchgehend zweispurig; die Samhofstraße ist nur für Anlieger frei; die Balthasar-Kraft-Straße ist Einbahnstraße; die Rot-Kreuz-Straße ist Einbahnstraße, alles darf dort auf der Straße parken, obwohl jeder eine eigene Einfahrt (Hof oder Garage) hat.

Wir haben in der Jahnstraße fast Parkverbot, wo ist da die Gerechtigkeit geblieben? Die Rot-Kreuz-Straße und die Balthasar-Kraft-Straße sollten in beiden Richtungen für den Verkehr geöffnet werden. Ich bitte den gesamten Stadtrat, den Bürgermeister zu überzeugen, dass hier nicht die "Herrscher" entscheiden, sondern der gesunde Menschenverstand.

Xaver Schachner

Jahnstraße

Pfaffenhofen