Wissen unter Beweis gestellt

18.09.2008 | Stand 03.12.2020, 5:35 Uhr

Pfaffenhofen (em) 31 Seniorinnen und fünf Senioren konnten ihr Wissen beim Seniorennachmittag der evangelischen Kirchengemeinde Pfaffenhofen unter Beweis stellen.

60 Fragen aus dem Einbürgerungstest des Bundesinnenministeriums wurden den Senioren und Seniorinnen gestellt und sie konnten, manchmal nach einiger Diskussion an den Tischen, sicher beantwortet werden.

Der Leiter des Seniorenkreises im evangelischen Gemeindezentrum, Ulrich Martius, selbst Senior jenseits der Siebzig, hatte alle 300 Fragen aus dem Katalog des Bundesinnenministeriums zusammengestellt, ergänzt noch durch zehn Fragen, die sich speziell mit Bayern befassen. Aus einem Topf, in dem sich 310 nummerierte Kärtchen befanden, zogen die Mitglieder des Seniorenkreises und einige dazugestoßene Gäste die jeweiligen Fragen – pure Zufallsfragen also.

60 Nummernkärtchen wurden gezogen, die Fragen waren also ein guter Querschnitt durch die Gebiete "Leben in der Demokratie", "Geschichte und Verantwortung" sowie "Mensch und Gesellschaft".

Für Bürger und Bürgerinnen, die sich durch die Medien informieren, waren die Fragen sicher leicht zu beantworten – gute deutsche Sprachkenntnisse vorausgesetzt. Beispielsweise wurde gefragt, für wie viele Jahre der Bayerische Landtag gewählt wird – angesichts der bevorstehenden Landtagswahl Ende September sicher eine der leichtesten Fragen.

Aber auch geografische Fragen wurden gestellt: Aus vier angebotene Antworten musste Österreich als Nachbarland Deutschlands ausgewählt werden.

Auch die Frage nach dem Wappentier der Bundesrepublik ("Adler") war nicht sonderlich schwierig, ebenso wenig die nach dem Gründungsjahr der ehemaligen DDR (1949). Schwieriger war es dann schon, als die Herkunftsländer der Migranten in der damaligen DDR zu benennen waren (Vietnam, Polen und Mosambik).

Dass die Seniorinnen und Senioren auch den Begriff der "Stunde Null" richtig definieren konnten, überraschte nicht – denn sie hatten ja die Zeit des Neubeginns nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges meist hautnah erlebt.

Überraschend war da schon eher, dass zwei 14-jährige Konfirmandinnen, die an diesem Tag im Seniorenkreis ihr Pflicht-Praktikum absolvierten, bestätigten, dass sie "weit mehr" als die von Einbürgerungswilligen geforderten mindestens 17 von 33 Fragen hätten korrekt beantworten können. Denn die meisten zeitgeschichtlichen Fragen fielen in die Zeit vor ihrer Geburt – sie konnten also nicht, wie die Senioren, aus ihrer Lebenserfahrung schöpfen.