Eichstätt
Wirtschaftsstandort Eichstätt

27.07.2020 | Stand 02.12.2020, 10:53 Uhr

Eichstätt - Seit dieser Wahlperiode ist der Ausschuss für Tourismus um den Aspekt "Wirtschaft" erweitert.

Christian Speth, Wirtschaftsförderer des Landkreises Eichstätt, gab deshalb einen Überblick, was den Wirtschaftsstandort ausmacht und was von der Wirtschaftsförderung zu erwarten ist.

Zunächst blickte er auf die Zahlen 2019, die in der Bilanz den positiven Entwicklungen der vorangegangenen Jahre folgten. Bei einer Einwohnerzahl von 132881 Menschen waren 57831 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, im Landkreis selbst 42666 Arbeitsplätze vorhanden. Laut Speth ist der "Wirtschaftsmotor" der Region vor allem das verarbeitende Gewerbe, in dem 41,3 Prozent aller Beschäftigten einen Arbeitsplatz besetzen. Gefolgt von Handel (10,3 Prozent) und Gesundheits- und Sozialwesen (9,2 Prozent). Diesbezüglich hob Speth hervor, dass freiberufliche Tätigkeiten 8 Prozent der Beschäftigten ausmachten. Dies sei vor allem im Hinblick auf die Zukunft ausschlaggebend, da zu der Standortförderung ebenso die Ansiedlung neuer Start-ups und Unternehmer als eines der Hauptziele gehöre.

Die Arbeitslosenzahlen waren bekannterweise in den vergangenen Jahren stets rückläufig. 2010 wurde die Marke von 3 Prozent unterschritten, die "Schallmauer, die die Vollbeschäftigung repräsentiert", wie Speth voller Begeisterung erklärte. 2019 lag die Arbeitslosenquote im Landkreis nur noch bei 1,5 Prozent.

Auch dieser Trend wurde leider von der Corona-Krise unterbrochen und ins Gegenteil gekehrt. Die Zahlen vom Mai 2020 bestätigen einen Arbeitslosenanstieg in Eichstätt auf 2,1 Prozent (Wachstum um 0,6 Prozent), in der Region 10 ist es immerhin "nur" ein Anstieg um 0,4 Prozent auf insgesamt 2,7.

Umso wichtiger sei es laut Speth, sich nun mit aller Kraft auf die Wirtschaftsförderung zu konzentrieren. "Es muss unser oberstes Ziel sein, die Wirtschaftskraft zu stärken und den Wohlstand zu sichern", sagte Speth. Dazu wurden sieben Aufgabenbereiche entwickelt, zu denen die Stabilisierung der Bestandsunternehmen, die Förderung und Unterstützung bei Existenzgründungen oder die Durchführung von Informationsveranstaltungen gehört, bei denen unter anderem Vertreter von Unternehmen und Verwaltung aufeinandertreffen. Gerade die Netzwerkarbeit habe bereits in der Vergangenheit zu nachweisbaren Erfolgen geführt, beispielsweise durch Arbeitskreise wie die Wirtschaftsjunioren.

Aktuell sei der Themenschwerpunkt die Soforthilfe und die Überbrückungshilfe, die Unternehmen wegen der Corona-Krise benötigen. "In der Hochphase hatten wir täglich bis zu 30 Gespräche diesbezüglich", sagte Speth. Im Landkreis war jeder dritte Arbeitsplatz von Kurzarbeit bedroht, dem wichtigsten "Hilfsmittel" neben den Soforthilfen für Unternehmer. "Es ist ein offenes Geheimnis, dass wir bei der Wirtschaftsförderung mehr tun müssen", sagte Landrat Alexander Anetsberger und stellte in Aussicht, dass diesbezüglich die Zusammenarbeit in der Region 10 mehr gestärkt werden soll.

ahe