München
Wirtschaft: Gesundheitskarte muss sofort umgesetzt werden

16.07.2018 | Stand 02.12.2020, 16:04 Uhr
Der Präsident der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw), Alfred Gaffal. −Foto: Nicolas Armer/Archiv

Das Gesundheitswesen bietet nach Einschätzung der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) weiter großes Wachstumspotenzial. vbw-Präsident Alfred Gaffal warnte allerdings, dass viele Chancen verpasst werden könnten, wenn die Politik nicht schnell

Maßnahmen ergreife, etwa bei der elektronischen Gesundheitskarte. „Wenn die Gesundheitskarte nicht als Basis da ist, dann wird das alles nichts“, sagte Gaffal am Montag beim vbw-Kongress „Gesundheit und Medizin - Chancen für Bayern“. Nach einer Studie, die die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw) beim Forschungsinstitut Prognos in Auftrag gegeben hat, liegt der Anteil der Arbeitnehmer in Bayern, die direkt oder indirekt ihren Arbeitsplatz im Gesundheitswesen haben, derzeit bei 12,1 Prozent. Bis zum Jahr 2045 soll er auf 13,1 Prozent steigen. Wesentlicher Faktor für ein weiteres Wachstum der Gesundheitsbranche sei die digitale Infrastruktur, die für die elektronische Gesundheitskarte entwickelt worden ist, erklärte der vbw-Präsident. Hier habe es aber viel zu lange Verzögerungen gegeben, kritisierte Gaffal. Er warnte gleichzeitig davor, dass die Kosten für die Gesundheitsversorgung außer Kontrolle geraten könnten. Der allgemeine Beitragssatz zur gesetzlichen Krankenversicherung werde von derzeit 14,6 Prozent des Bruttolohns bis zum Jahr 2035 auf 19,2 Prozent steigen, wenn es keine politischen Gegenmaßnahmen gebe. Es sei unausweichlich, sich „auf die Absicherung elementarer Lebensrisiken zurückzubesinnen“, forderte Gaffal.

dpa