Neuburg
Wirksame Hilfe für Sehbehinderte und Blinde

Helga Zech und der Bayerische Blindenbund bieten Erfahrung und Beratung an

30.11.2018 | Stand 02.12.2020, 15:07 Uhr
Über rege Nachfrage freute sich das Beratungs-Mobil des Blinden- und Sehbehindertenbundes auch in Neuburg. −Foto: Heumann

Neuburg (lm) Das grasgrüne Mobil vor der BayWa passt fabrlich ganz genau.

Doch mit Natur hat dieses Fahrzeug nichts zu tun, höchstens im übertragenen Sinn, dass die Natur des Menschen es so will, dass viele fortschreitend schlechter sehen. "Blickpunkt Auge" ist denn auch das Motto an diesem Mobil, gestartet vom Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbund (BBSB).

Es gibt die biologischen Wunder, die ihre Zeitung noch mit 100 ohne Brille lesen. Der Rest kennt es eher so: dass der Fernseher immer schlechter wird, früher war die Technik einfach besser. Was gerade im speziellen Fall eher unwahrscheinlich sein dürfte.

Es ist ein zunehmend schleichendes Massen-Phänomen: schwindende Sehkraft. Es sind in der Tat nur graduelle Unterschiede, dass aus Beeinträchtigung Behinderung wird. Hier nun greift das Beratungsangebot der 2019 ihr Hundertjähriges begehenden Selbsthilfeorganisation. Es ist in erster Linie einmal ein Gesprächsangebot, medizinisch wird es immer auf den Augenarzt verweisen. Aber auch nach erfolgter Diagnose steht mancher etwas hilflos da. Was heißt das jetzt, was bedeutet dies für mich und mein Leben?

Da hilft der reiche Erfahrungsschatz, auf den eine Frau wie die Schrobenhausenerin Helga Zech als ehrenamtliche BBSB-Beraterin zurückgreifen kann. Zech war schon mit schwerster Sehbehinderung zur Welt gekommen, besuchte die Blindenschule und litt aber auch arg unter einer nach heutigem Wissen ungünstigen Behandlung. Seit vielen Jahren ist die Frau ganz erblindet, hat gelernt, sich im Leben dennoch zurecht zu finden. Als ehrenamtliche Beraterin der Betroffenenorganisation steht sie jederzeit telefonisch unter (08252) 5618 mit Rat und Tat zur Seite. Die Hilfsangebote, medizinisch, sozial wie auch technisch sind ungleich besser geworden; hier gilt uneingeschränkt, dass die fortschreitende Digitalisierung ein echter Segen ist. Ziel all solcher Bemühungen soll es sein, dass Menschen auch mit schwerer Sehbeeinträchtigung ein möglichst selbstbestimmtes Leben führen können. Für den Blinden- und Sehbehindertenbund gehört auch die Arbeit auf gesellschaftlicher und politischer Ebene dazu - die heute oft geforderte Barrierefreiheit hat für einen Blinden noch einmal eine ganz andere Dimension.