Neuburg
Wirksame Hilfe für die Ärmsten in Südafrika

Pater Gerhard Lagleder berichtet über sein Zentrum gegen Aids und Not in Mandeni

23.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:46 Uhr

Pater Gerhard ist auch als Prediger, hier in Ried, eine beachtliche Persönlichkeit. - Foto: r

Neuburg (r) Einem schwerkranken Kind den Kopf streicheln und Mut zusprechen, "das allein reicht nicht". Man müsse auch handeln und konkrete Hilfe anbieten, sagt Pater Gerhard Lagleder. Genau das macht der Benediktinermissionar seit 30 Jahren in Südafrika.

Jetzt weilt der 61-Jährige wieder in Bayern, um sein Projekt im Zulu-Land vorzustellen und Spender zu gewinnen.

Am Wochenende zelebrierte Pater Gerhard fünf Gottesdienste in der Neuburger Pfarreiengemeinschaft. In der Hofkirche predigte er wortgewaltig über den Dreifaltigkeitstag und die Liebe. Den Armen und Bedrängten zu helfen, das müsse nicht nur in der Dritten Welt geschehen: "Oft ist es ein Mitglied der Familie, Freunde oder Nachbarn, die unbedingt Zuwendung brauchen."

Im südafrikanischen Mandeni hat Pater Gerhard Lagleder sein Hilfszentrum "Blessed Gérard's Care Zentrum" aufgebaut. Zusammen mit den Maltesern in Südafrika betreibt er seinen "Himmel von Pflege inmitten der Aids-Hölle". Seit 1992 hat die Organisation über acht Millionen Euro für ein besseres Leben tausender bettelarmer Menschen im Zulu-Land ausgegeben.

Aids bleibt die größte Geißel. Die "Bruderschaft des Seligen Gerhard" hilft mit 78 hauptamtlichen Mitarbeitern im Hospiz, behandelt derzeit klinisch 729 Patienten, führt ein Kinderheim für Waisen und gefährdete Kinder, einen Kindergarten mit Vorschule für sozial Benachteiligte in Whebede, einer besonders armen Gegend bei Mandeni. Die Klinik kümmert sich auch um unter- und fehlernährte Kinder. Die Bruderschaft kümmert sich um Fortbildung und führt einen Stipendienfonds für Schüler und Studenten. Es handle sich nicht um Missionierung, sondern um eine freie und für jedermann offene Organisation, die unabhängig von Herkunft, Religion und Ansehen helfe.

Ein Energiesparkonzept der Forschungsgesellschaft für Energiewirtschaft München hilft in Mandeni seit Sommer 2015 spürbar beim Einsparen von Energie und Kosten. "Das Zentrum in Mandeni läuft einwandfrei", berichtet Pater Gerhard, "aber allzulange will ich nicht wegbleiben." In zwei Monaten reist er wieder zurück. Bis dahin wirbt er intensiv in Süddeutschland, Österreich und Schweiz für seine Sache. Neuburg bleibe der Stützpunkt: Hier leben seine Geschwister Johannes und Mechthild Lagleder und hier steht das Descartes-Gymnasium als zuverlässiger Unterstützer von "Blessed Gérard's Care Zentrum". Die Schüler sind in der Regel gut informiert über die Südafrika-Hilfe und haben in Weihnachtsbasaren oder Projekttagen eine hohe fünfstellige Summe gesammelt.