Eichstätt
"Wird mehr Ärger geben"

30.03.2012 | Stand 03.12.2020, 1:39 Uhr

Eichstätt (dbr) Ab dem 2. April werden die Parkplätze in Eichstätt häufiger kontrolliert. Knapp 160 Stunden im Monat werden zwei Mitarbeiterinnen der von der Stadt beauftragten Kommunalen Dienstleistungsgesellschaft mbH K&B kontrollieren. Zudem wird die Semmeltaste eingeführt: Am Automaten können Parkende ein Ticket ziehen, mit dem das Parken die ersten 15 Minuten frei ist.

Wir wollten wissen, was die Bürger davon halten.

Martin Osiander (43), Selbstständiger in Eichstätt: „Ich werde jetzt wohl mehr Strafzettel bekommen. Ich kann von meiner schwangeren Frau nicht erwarten, dass sie beim Freiwasser parkt und von dort in die Stadt läuft, um Einkäufe zu erledigen. Auch wenn 15 Minuten frei sind, reicht die Zeit nicht aus.“

Melanie Arzenheimer (39), Journalistin aus Eichstätt: „Das ist vollkommen in Ordnung. Es gibt eben bestimmte Parkzeiten an bestimmten Plätzen. Diese sollten auch eingehalten werden. Als Ausgleich die Semmeltaste einzuführen, das macht Sinn. So können die Leute ohne Gebühren Kleinigkeiten besorgen.“

Birgit Flörchinger (50), Hausfrau aus Wachenzell: „Ich komme eigentlich so gut wie nie in die Innenstadt, weil das Parken so teuer ist. Nun wird die Situation noch schlechter, denn ein privates Unternehmen steht unter dem Druck, möglichst viel Gewinn zu erzielen. “

Eva Pföß (72), Rentnerin aus Eichstätt: „Es ist absolut richtig, dass nun mehr kontrolliert wird. Der Parkplatz am Friedhof beispielsweise ist nicht für Dauerparker gedacht. Wer sich ein Auto leisten kann, kann sich auch ein Ticket leisten.“

Joost van Loon (45), Professor in Eichstätt: „Einerseits verhindern die Dauerparker, dass andere Leute kurz parken können. Andererseits wird es nun mehr Ärger geben. Aus England kenne ich das System mit privaten Kontrolleuren. Dort verteilen sie irgendwann wegen des Gewinnes Parkzettel, obwohl die Zeit noch nicht überschritten war.“