Ingolstadt
Wird Düsseldorf wieder zum Sprungbrett?

Schon einmal gab ein Sieg gegen die Fortuna dem FCI im Aufstiegsrennen den entscheidenden Impuls

17.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:11 Uhr
Ein echter Gänsehautmoment: Marvin Matip (vorne) erzielte in der Saison 2014/15 nach einem Freistoß von Pascal Groß in der fünften Minute der Nachspielzeit das 3:2 gegen Fortuna Düsseldorf und versetzte das Ingolstädter Lager damit in einem wahren Freudentaumel. Am Ende der Saison stieg der FCI in die Bundesliga auf. −Foto: Jürgen Schuhmann

Ingolstadt (DK) Nach der jüngsten Erfolgsserie fühlt sich der FC Ingolstadt stark genug für Spitzenreiter Fortuna Düsseldorf: "Wir sind gut drauf, das Spiel kommt zur richtigen Zeit. Das wird für uns die bislang höchste Hürde, aber ich bin optimistisch, dass wir gewinnen", sagt FCI-Coach Stefan Leitl vor dem Duell am Sonntag (13.30 Uhr).

Die Erinnerung an den 3:2-Sieg gegen Düsseldorf aus der Saison 2014/15 kam in den Tagen vor dem Spiel fast zwangläufig wieder hoch. "Das war das positivste Erlebnis, das ich bisher hier in Ingolstadt hatte. Wenn ich mir die Szene heute anschaue, ist immer noch regelmäßig ein Lächeln dabei - ein echter Gänsehautmoment", erzählt Marvin Matip mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

Matip selbst war am 29. Spieltag der Aufstiegssaison durch seinen Siegtreffer in der fünften Minute der Nachspielzeit zum Helden geworden. Ungleich wichtiger war aber die Signalwirkung dieses Erfolges, der zur Blaupause für den Vergleich am Sonntag werden könnte. "In diesem Spiel sind wir zweimal zurückgekommen, haben bis in die Nachspielzeit einen unbändigen Willen gezeigt und schließlich doch noch gewonnen. Danach hat wirklich jeder in der Mannschaft und im Umfeld den Glauben gehabt, dass wir den Aufstieg schaffen können", erinnert sich Matip. Und am Ende stieg der FCI tatsächlich als Meister in die Bundesliga auf.

Trotz allem Optimismus angesichts der zuletzt sechs Spiele ohne Niederlage (fünf Siege) und der Verbesserung auf Tabellenplatz fünf: Vom Aufstieg sind die Schanzer in der aktuellen Spielzeit natürlich noch ein ganzes Stück entfernt. "Wir haben zehn Punkte Rückstand auf Düsseldorf und immer noch fünf Zähler Rückstand auf den Relegationsplatz. Es wäre nicht seriös, jetzt von größeren Zielen zu sprechen. Für uns geht es darum, den Abstand zu verringern", mahnt Chefcoach Leitl deshalb auch zur Vorsicht. Sein Plan sieht frühestens zum Rückrundenstart die Ausgabe eines höheren Saisonzieles vor. Soforthilfe ist dennoch möglich: "Ein Sieg gegen den Tabellenführer wäre natürlich gut für den Kopf", sagt Leitl.

Zunächst einmal liegt der Fokus somit auf dem Spiel am Sonntag. Und diese Aufgabe kann nicht zuletzt aufgrund der außergewöhnlich guten Defensivarbeit der Rheinländer sehr mühsam werden. Mit zwölf Gegentoren lässt die Elf von Trainer-Routinier Friedhelm Funkel so wenig zu, wie sonst nur noch Sandhausen.

Entsprechend stellt Matip seine Kollegen auf einen starken Gegner ein: "Sie funktionieren als Kollektiv sehr gut, bieten nur sehr wenige Fehler an und bestrafen vorne jede Nachlässigkeit eiskalt", sagt der Kapitän. Für ihn und den FC Ingolstadt komme es deshalb darauf an, "die Zweikämpfe anzunehmen und wieder die gleiche läuferisch starke Leistung wie zuletzt auf den Platz zu bringen".

Personell plagen die Ingolstädter vor dem Spitzenspiel unterdessen wenig Probleme. Entsprechend sind gegenüber dem 2:1-Sieg in Nürnberg auch nur wenige Veränderungen in der Aufstellung zu erwarten. Fest steht, dass der Ex-Düsseldorfer Marcel Gaus nach überstandener Gelb-Rot-Sperre wieder auf die Linksverteidigerposition rückt. Dadurch wechselt Tobias Levels (hat auch schon für die Fortuna gespielt) zurück auf rechts und Christian Träsch kann wieder den Platz im zentralen Mittelfeld übernehmen.

Ob Max Christiansen und Paulo Otavio mitwirken können, entscheidet sich kurzfristig. Beide klagten zum Wochenbeginn über muskuläre Probleme und stiegen deshalb erst am Freitagmorgen wieder ins Training ein. Ansonsten sind alle Spieler einsatzfähig.

Aus Ingolstädter Sicht weniger erfreulich ist dagegen die Zuschauerresonanz. Bis Freitagnachmittag waren für das Top-Duell erst 10 700 Tickets verkauft. 700 Anhänger aus Düsseldorf werden erwartet.