Ingolstadt
"Wir zittern schon ein wenig"

Hopfenpflanzerverband fürchtet die Folgen des russischen Importverbots

08.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:22 Uhr

Ingolstadt Die russischen Importverbote für Lebensmittel wirken sich auch auf Unternehmen in der Region aus – wenn auch teilweise über Umwege.

So erklärt etwa der Kräuter- und Gemüseveredler Völpel mit Sitz in Königsmoos (Kreis Neuburg-Schrobenhausen), die Folgen mit Sicherheit indirekt demnächst zu spüren zu bekommen. Die dort hergestellten Produkte werden in der Regel nicht direkt nach Russland geliefert, sondern gelangen über weiterverarbeitete Produkte dorthin – also etwa als Gewürze in Fertigsuppen.

„Wir beliefern Fisch- und Fleischproduzenten sowie Hersteller von Milchprodukten“, sagt Geschäftsführer German Völpel. „Die genauen Auswirkungen kann man aber noch nicht abschätzen.“ Die Folgen würden mit Zeitverzögerung eintreten. Recht angespannt ist man indes beim Deutschen Hopfenpflanzerverband. „Wir zittern schon ein wenig“, sagt Geschäftsführer Otmar Weingarten. Allerdings habe man bislang nichts Schriftliches erhalten. „Das kann noch ein paar Tage dauern.“

Feststeht aber, dass Russland ein alles andere als unwichtiger Abnehmer des Hopfens ist. „Das Land ist unter den vier wichtigsten Ländern für den deutschen Export.“ Der Ingolstädter Milchproduzent Goldmilch und der Kartoffelverarbeiter Dolli mit Sitz in Oberdolling sind nach eigenen Angaben nicht betroffen.

Da Babynahrung von dem Importverbot ausgenommen ist, dürfte das Pfaffenhofener Unternehmen Hipp ebenfalls keine Folgen befürchten. Seit mehr als 20 Jahren lässt Hipp in Russland Babynahrung herstellen. Eine Anfrage zu möglichen Konsequenzen blieb jedoch unbeantwortet. DK