Greding
"Wir ziehen vor euch den Hut"

18.09.2011 | Stand 03.12.2020, 2:24 Uhr

Ein feierlicher Moment: Beim Einweihungsakt übergibt Architekt Bernd Beck (links) den symbolischen Schlüssel für das Gerätehaus an Bürgermeister Manfred Preischl (oben von links). Unten links ziehen Kreisbrandrat Werner Löchl und Kreisbrandinspektor Werner König (links) ihren Hut vor der Gredinger Wehr und vor Robert Herrler (Mitte), dem Motor sowie Dreh- und Angelpunkt der Bauarbeiten. Kaplan Christoph Wittmann segnet mit dem evangelischen Pfarrer Rudolf Hackner die Räume des neuen Gebäudes. - Fotos: Leykamm

Greding (HK) Es war ein mutiges Millionenprojekt, zu dem der Stadtrat vor einigen Jahren seinen Segen gab. Nun können die Früchte genossen werden: Das neue Gerätehaus der Feuerwehr Greding ist fertiggestellt.

Es „optimiert die Sicherheit der Kameraden und erleichtert ihnen ihre verdienstvolle Arbeit“, lobte Bürgermeister Manfred Preischl bei der Einweihungsfeier, zu der auch Petrus und St. Florian ihren Segen gaben. Der eine ließ zum offiziellen Festakt die Sonne scheinen, der andere sorgte dafür, dass die Wehr nicht ausgerechnet in der Feierstunde ausrücken musste.

Preischl blickte zunächst ins Jahr 2004 zurück. Damals geriet der starke Sanierungsbedarf des alten Feuerwehrhauses zu einem großen Problem. Im Stadtrat wurden verschiedene Lösungskonzepte diskutiert. Im Juni 2007 fiel dann die Entscheidung zugunsten eines Neubaus in unmittelbarer Nachbarschaft des ehemaligen Domizils. Nach umfangreichen Planungen erfolgte der Spatenstich im Juli 2009, Richtfest konnte im Mai 2010 gefeiert werden. Seit einem Monat bereits fährt die Feuerwehr von ihrem neuen Domizil aus.

Für die Gäste am Feierwochenende zeigte sich das neue Gebäude nun von seiner schönsten Seite. Nichts deutete mehr auf die viele Arbeit und die veritablen 3000 Stunden Eigenleistung hin. Doch an der Feier selbst riefen die Grußwortredner deutlich das große Engagement der Kameraden noch einmal in Erinnerung.

So lobte Landrat Herbert Eckstein die Mitglieder der Wehr auch dafür, dass sie zu den Übungen und Einsätzen quasi „nebenbei viel Kraft für den Umbau“ aufgewendet hätten. Das falle umso mehr ins Gewicht, als dass die Gredinger Wehr durch die Nähe zu Autobahn und ICE-Trasse schwere Aufgaben zu bewältigen hat, wie Kreisbrandrat Werner Löchl konstatierte. „Wir ziehen vor euch den Hut“ riefen er und Kreisbrandinspektor Werner König den Kameraden der südlichsten Stützpunktwehr im Landkreis zu.

Für ihre Danksagung mit Hutabnahme holten sie dabei einen Mann auf die Bühne, der maßgeblich zum Gelingen der Maßnahme beigetragen hat: den zweiten Vorsitzenden Robert Herrler. Die Fäden der Organisation und Koordination liefen bei ihm zusammen – und natürlich packte er selbst äußerst tatkräftig mit an. Dass die Bauzeit trotz des großen Engagements aller Beteiligten sich dann doch etwas in die Länge gezogen hatte, versuchte bei der Einweihung Architekt Bernd Beck zu begründen. Es habe planerische Herausforderungen gegeben und zwei hartnäckige Winter hätten die Arbeiten verzögert. Doch nun sei es gelungen, ein „lichtdurchflutetes, freundliches und im Verwaltungsbereich wohnliches Haus zu schaffen“, zeigte er sich zufrieden.

Stolz ist Kommandant Franz-Xaver Steib. Die Bauarbeiten hätten die Kameraden richtig zusammengeschweißt. Wie nötig der Neubau war, unterstrich er eindrucksvoll mit der Tatsache, dass seit dem Bezug des neuen Domizils bereits 20 Einsätze gefahren wurden.

Die Geistlichkeit würdigte ebenso das Geschaffene. Unter den Segen Gottes stellten das Haus und die Mannschaft schließlich der katholische Kaplan Christoph Wittmann und der evangelische Pfarrer Rudolf Hackner, die sich erfreut zeigten, dass im Zuge des Neubaus auch die in wenigen Metern Entfernung stehende Kapelle saniert wurde. Zu den zünftigen Stücken der Gredinger Bedlmusikanten klang der offizielle Einweihungsakt schließlich aus, dem sich gestern ein Tag der offener Tür anschloss.