"Wir wollen weg vom Ruf des Scherbenviertels"

27.04.2007 | Stand 03.12.2020, 6:48 Uhr

Ingolstadt (hic) "Das Piusviertel ist besser als sein Ruf" – das ist die Ansicht der SPD Nordwest, die die Bewohner des Stadtteils am Donnerstagabend zu einer Informationsveranstaltung in den TV 1861 einlud.

Dass es aber trotzdem noch viel zu tun gibt, zeigten die Zahlen, die der Ortsvereinsvorsitzende Michael Hatala bei dieser Gelegenheit eingangs präsentierte: Ein Fünftel aller Ingolstädter Arbeitslosen wohne im Piusviertel, seit 1995 zögen die Bürger von dort weg und trotzdem herrsche nach wie vor eine große Bevölkerungsdichte. "Wir wollen weg vom Ruf des Scherbenviertels", sagte Hatala.

Peter Karmann, der Geschäftsführer der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft ergänzte die Ausführungen Hatalas mit einer Bilanz der im Jahr 2002 angefangenen Sanierungsarbeiten. Demnach habe sich die Abwanderungstendenz seitdem deutlich vermindert, die Hausgemeinschaften hätten sich stablisiert. "Wir stellen sogar eine steigende Nachfrage nach Wohnungen im Quartier fest", sagte Karmann.

Nach seinem Vortrag standen er, Sarah Cervinka von Süd?hausbau und Inge Diehl-Karsten, Vorsitzende des Mietervereins Ingolstadt, den Bürgern Rede und Antwort. Unter anderem wurde den drei der Ärger darüber vorgetragen, dass an der Rossinistraße nicht alle Häuser mit Aufzügen ausgestattet werden und dass die Blöcke an der Herschelstraße 12 bis 18 immer noch auf ihre Renovierung warten. "Im Hausgang bei uns sind Ratten, und durch die Fenster zieht es durch", beschwerte sich ein betroffener Bewohner, der außerdem den Zustand eines benachbarten Spielplatzes bemängelte. D er Unmut über den geplanten Tankstellenneubau nahe der Theodor-Heuss-Brücke wurde ebenfalls kundgetan.

An fünf Terminen von Ende Mai bis Ende Juli können Bürger ihre Beschwerden und Vorschläge auch wieder an Ständen der SPD vorbringen, die an verschiedenen Orten des Pius viertels aufgebaut werden.