Pfaffenhofen
"Wir waren nicht da"

FSV Pfaffenhofen holt während der kurzen Herbstrunde in der Bezirksliga nur zwei Punkte aus sechs Partien

08.12.2020 | Stand 23.09.2023, 15:54 Uhr
Luis Wirz
Die Chancenverwertung ist ein Manko des FSV Pfaffenhofen während der kurzen Herbstrunde gewesen. In dieser Szene scheitert Simon Heigl freistehend vor Manchings Torwart Bernhard Feil. Am Ende unterlag der FSV trotz zahlreicher Gelegenheiten mit 0:3. Aus den sechs Punktspielen zwischen September und November holt der FSV nur zwei Zähler. −Foto: Stolle

Pfaffenhofen - Die Spielzeit 2019/2020 war bislang für alle Vereine eine echte Herausforderung, auch für den FSV Pfaffenhofen.

 

Die Pfaffenhofener stehen in der Fußball-Bezirksliga nach 24 absolvierten Partien auf dem elften Tabellenrang. Dabei trennen die Wagner-Elf lediglich zwei Zähler von den Relegationsplätzen.

Zu Beginn des Jahres startete der FSV in seine Wintervorbereitung - ohne zu wissen was in diesem Jahr noch alles folgen sollte. Am Ende standen in den Vorbereitungspartien zwei Siege, eine Niederlage und drei Unentschieden zu Buche. Die Spiele gegen die Kreisligisten TSV Baar-Ebenhausen (3:1) und den ST Scheyern (2:0) konnten die Pfaffenhofener für sich entscheiden. Dem Landesligisten TSV Jetzendorf musste sich Pfaffenhofen denkbar knapp mit 0:1 geschlagen geben. Gegen den BC Aichach, den TSV Hollenbach und den SV Kasing stand nach 90 Minuten ein Remis auf der Anzeigetafel. Wagner blieb dabei trotz des Sieges besonders das Spiel gegen Baar-Ebenhausen negativ in Erinnerung: "Wir haben damals zwar gewonnen, trotzdem war ich mit dem Auftritt nicht zufrieden. Wir haben es nicht geschafft das Spiel zu dominieren, obwohl wir die höherklassige Mannschaft waren. " Unabhängig von den Leistungen in den Testspielen erinnerte sich der Übungsleiter an belebte und intensive Trainingseinheiten zurück und lobte die Motivation dabei: "Die Jungs waren heiß auf die Rückrunde, das hast du richtig gemerkt. " Ihre Lust auf die restliche Spielzeit dann auch in Pflichtspielen zu zeigen, blieb der Mannschaft von Wagner allerdings verwehrt. Grund dafür: das Coronavirus. Mitte März entschied sich die Regierung den Spielbetrieb vorerst auf Eis zu legen. "Natürlich hätten wir extrem gerne gespielt, das ist doch klar. Vor allem, weil wir aus der Winterpause eigentlich immer sehr stark zurückkommen", sagt Wagner, betont dabei aber die Richtigkeit der Entscheidung. Innerhalb der Mannschaft gab es verschiedene Reaktionen: "Die einen haben das Ganze etwas belächelt und sich ein wenig drüber aufgeregt, weil niemand genau wusste, was das für ein Virus ist. Die anderen haben sich einfach damit abgefunden. "

Für die Zwangspause vom Trainings- und Spielbetrieb gab der Spielertrainer seinem Team keine Vorgaben. "Ich habe den Spielern gesagt, dass jeder etwas für sich machen kann, falls Defizite vorhanden sind. " Als es nach mehrmonatiger Unterbrechung schließlich zur erneuten Aufnahme des Trainings kam, war der Übungsleiter angetan von dem Fitnessstand seiner Spieler. Danach sei es allerdings schwierig gewesen seine Jungs auf dem nötigen Motivationslevel zu halten. Ausschlaggebend dafür war laut Wagner vor allem die dauerhafte Verlegung des Saisonstarts. "Natürlich war die Situation schwierig einzuschätzen. Aber durch das ganze Hin und Her hat man einfach kein Ziel vor Augen gehabt. Eine klare Ansage wäre das, was ich mir gewünscht hätte," haderte der Trainer des FSV damals mit den Handlungen der Regierung. Trotz der herausfordernden Vorbereitung machten die Auftritte in den Testspielen Hoffnung. "Wir haben uns eigentlich in fast allen Begegnungen ordentlich präsentiert. Besonders die Leistung gegen Jetzendorf hat mich sehr positiv für die Punkterunde gestimmt", sagt Wagner. Besonders gefiel dem Übungsleiter dabei die defensive Kompaktheit.

Als die Regierung den Startschuss für die Punkterunde ein weiteres Mal verschob, entschied sich Wagner in Absprache mit der Vereinsführung eine einwöchige Trainingspause einzulegen. "Im Nachhinein war das vielleicht ein Fehler, weil uns diese Woche am Ende gefehlt hat", gesteht der Spielertrainer ein. Denn als es dann den langersehnten Neubeginn der Bezirksliga gab, fielen die Ergebnisse anders aus als es sich der FSV gewünscht hatte.

Aus sechs Spielen konnten die Pfaffenhofener kein einziges für sich entscheiden. Vier Niederlagen und zwei Unentschieden, so die Ligabilanz des Kalenderjahres 2020. Auch wenn die Ergebnisse eine deutliche Sprache sprechen, erinnerte sich der Übungsleiter an viel Positives: "Wir haben zwar kein Spiel gewinnen können, trotzdem haben wir in den meisten Spielen eine klasse Moral gezeigt und dazu über weite Strecken dominiert. " Auf der anderen Seite fiel es ihm nicht schwer, die Gründe für die enttäuschende Bilanz zu finden: "Wir haben zwar meist gut gespielt, aber eben nicht über 90 Minuten. In den entscheidenden Momenten waren dann einfach die Gegner da und nicht wir. Und wenn du es dann nicht schaffst, dich für gute Leistungen, besonders zu Beginn, zu belohnen, dann fängt es an im Kopf zu rattern. Wir haben es leider nicht mehr geschafft aus diesem Loch zu kommen. "

Die Zeit bis wieder auf dem Rasen gestanden werden darf, möchte Wagner sich und seiner Truppe geben, um den Kopf frei zu bekommen und dann im neuen Jahr erneut in die Vorbereitung zu starten. Diese soll, falls möglich, Ende Januar mit dem Mannschaftstraining beginnen. Davor will der Übungsleiter seinen Spielern individuelle Trainingspläne zukommen lassen, sodass bereits eine Grundfitness zum Start der Vorbereitung gegeben ist. Das alles soll dabei helfen, schnellstmöglich aus dem Tabellenkeller zu kommen. "Der Ligapokal ist zwar ganz schön, aber der Fokus liegt ganz klar auf dem Ligabetrieb. Und da müssen wir einfach schauen, dass wir da unten raus kommen", so die klare Zielsetzung des Pfaffenhofener Spielertrainers.

PK

 

Luis Wirz