Pfaffenhofen
"Wir verstecken uns nicht"

14.06.2011 | Stand 03.12.2020, 2:44 Uhr

An ihrem Kermes-Fest hat die türkisch-islamische Gemeinde zu zwei Tagen der offenen Tür eingeladen. Viele Pfaffenhofener kamen, knüpften neue Kontakte oder frischten bestehende auf - Foto: Eibisch

Pfaffenhofen (em) Zum „Tag der offenen Tür“ hatte die Türkisch Islamische Gemeinde (Ditib) in Pfaffenhofen eingeladen – und viele Pfaffenhofener haben sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, einmal in eine Moschee zu blicken.Zwei Tage lang freute sich der Vorsitzende Recep Bal über den Besuch der Kreisstädter: „Einige Hundert waren es schon – genau gezählt haben wir nicht.“ Die islamische Gemeinde bot mehrere Führungen durch ihre Moschee an.

Viele Besucher nahmen dieses Angebot auch an und ließen sich erklären, wie die Muslime in Pfaffenhofen ihren Gottesdienst feiern.

Bal erklärte, dass seine Organisation offen ist für Kontakte mit anderen Religionen: „Wir verstecken uns nicht.“ Während er dies sagte, klang aus der Moschee der Gesang zum Mittagsgebet. Aus den Nebenräumen waren die Stimmen von Frauen zu hören, die Teigfladen und andere kulinarische Köstlichkeiten zubereiteten. Es fiel schwer, Döner Kebap, Reisgerichten, Salaten, Kuchen und sonstigen Genüssen zu widerstehen. Aber auch die Stimmung stimmte. Besucher wurden freundlich empfangen und fühlten sich sofort wohl.

Am Grill unterhielten sich Männer – offensichtlich ist das Grillen auch hier ebenso eine Männerdomäne wie in deutschen Familien. Und im Festzelt wurde gegessen und geratscht – und zwar über alle Sprachbarrieren hinweg, notfalls wurde ein türkischstämmiger Abiturient um eine Übersetzung gebeten. Mangelnder Integrationswille war an diesem Tag jedenfalls kein Thema.