Jörg
"Wir setzen weiter auf Zusammenhalt"

02.11.2016 | Stand 02.12.2020, 19:06 Uhr

Jörg Schlagbauer, oberster IG Metaller bei Audi: "Der Betriebsrat kämpft dafür, dass der Diesel-Skandal nicht auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen wird. Wir treiben die Aufklärung voran und fordern eine Beschäftigungssicherung über 2018 hinaus.

Die Produktionszahlen liegen auch in den kommenden Jahren auf einem hohen Niveau. Die Affäre darf nicht dafür herhalten, alles umzukrempeln und das Dreischichtprinzip infrage zu stellen. Wir setzen weiter auf Zusammenhalt."

Josef Bäuml, Betriebsrat Conti-Temic: "Die Produktion bei Conti ist derzeit voll ausgelastet. Der Umsatz steigt rapide mit neuen Produkten. Conti geht es sehr gut. Wir werben daher für Conti als attraktiven Arbeitgeber. Verhandlungen führen wir derzeit über neue Betriebsvereinbarungen in der Gleitzeit und der Rufbereitschaft. Ein Thema ist weiterhin die Parkplatznot, die auch die Kantine betrifft."

Tobias Weber, Betriebsratsvertreter Airbus: "In unseren Betrieb ist wieder Ruhe eingekehrt. Es herrscht eine gute Auftragslage. Die Zeiten des Stellenabbaus sind vorbei, dafür erfolgte die Übernahme langjähriger Leiharbeitnehmer in ein festes Angestelltenverhältnis. Wir als Betriebsrat haben uns gegen die Sparziele des Managements gestellt."

Hubert Roßkopf, Betriebsratsvorsitzender Osram: "Die Abspaltung des Lampengeschäfts hat am Standort Eichstätt durchaus größere Maßnahmen und Einschnitte zur Folge. Wir haben etwa 670 Beschäftigte, von denen rund 170 bei Osram verbleiben. Die restlichen sind zu Ledvance gewechselt, arbeiten aber weiterhin in Eichstätt, sind jedoch räumlich von Osram getrennt. Das Wichtigste dabei ist, dass alle Arbeitsplätze erhalten bleiben. Wir sind also gut aufgestellt. Was der geplante Verkauf des Aktienanteils von Siemens für den Standort bedeutet, bleibt abzuwarten, es wird daher zu Veränderungen kommen, die auch unseren Standort betreffen."

Gerhard Hyna, Betriebsratsvorsitzender Rieter: "Leider hat sich seit 2015 die Auftragslage bei uns nicht im Wesentlichen verbessert. Nach fünf Jahren sind wir deshalb dabei, Leiharbeiter abzubauen. Statt 154 sind es jetzt noch 30. Grund für die Situation ist die Weltwirtschaftslage. Großkunden in Amerika warten auf das Ergebnis der Präsidentschaftswahl und treffen vorher keine Entscheidungen. Auch China hat zurückgefahren, von dort kommen keine Aufträge. Der Krieg in Syrien und die Politik von Erdogan, die Investitionen verhindert, schlägt durch bis nach Ingolstadt."

Steffen Teppich, Vertrauenskörperleiter bei Schaeffler: "Ich bin seit einem Jahr VK-Leiter bei Schaeffler. Die Auftragslage in Ingolstadt gestaltet sich sehr gut, es werden daher noch Fachkräfte, Mitarbeiter und Leiharbeiter gesucht. Derzeit hat der Standort Ingolstadt mehr als 570 Beschäftigte, davon sind neun Auszubildende. Aktuell gibt es 25 Vertrauensleute inklusive der Betriebsräte." ‹ŒText und Fotos: Brandl