Eichstätt
"Wir müssen Werte vermitteln"

Der neue Sportliche Leiter der Junioren des VfB Eichstätt legt die Schwerpunkte nicht nur auf den sportlichen Erfolg

26.06.2018 | Stand 02.12.2020, 16:10 Uhr
Neuer Mann an Bord: Der VfB-Vereinsvorsitzende Thomas Hein (links) begrüßt den Sportlichen Leiter der Juniorenmannschaften beim VfB Eichstätt, Werner Schaller. −Foto: Fotos: Dengler

Eichstätt (EK) Es wird ein Neubeginn: Der über die Region hinaus bekannte Werner Schaller wird Sportlicher Leiter der Fußballjunioren des VfB Eichstätt.

Der EICHSTÄTTER KURIER hat sich mit dem C-Lizenz-Inhaber über seine Ziele und Vorstellungen mit den Domstädtern unterhalten.

Herr Schaller, was reizt Sie an dieser neuen Aufgabe besonders?
Werner Schaller: Ich habe zuletzt 20 Jahre im Erwachsenenbereich trainiert. Wenn ich mit dem VfB Mörnsheim aufgestiegen wäre, dann hätte ich dort auch weitergemacht. Diese Zusage hatte ich dem Verein gegeben. Aber jetzt will ich dem VfB mit meiner Erfahrung helfen und freue mich auf die Zusammenarbeit mit den Trainern.

Mussten Sie lange überlegen?
Werner Schaller: Ich hatte gewisse Vorstellungen von meiner Arbeit als Sportlicher Leiter und habe deswegen auch Bedingungen gestellt. Aber wir haben von Anfang an in die gleiche Richtung geschaut; allerdings einer mit dem rechten Auge und der andere mit dem linken Auge. Aber nach ein paar Gesprächen war klar, dass sich unsere Vorgaben decken und wir gemeinsam zum Wohle des Vereins an einem Strang ziehen werden.
Sie selbst übernehmen zusätzlich noch die U-19-Junioren?

Schaller: Ich will mich in meinem Alter noch einmal beweisen. Eine Jugend ist eine ganz andere Herausforderung wie beispielweise eine B-Klassenmannschaft. Noch dazu, weil das Team als Kreisliga-Meister nun in der Bezirksoberliga an den Start gehen wird. Das wird eine spannende und aufregende Saison. Der Klassenerhalt ist das Ziel.

Neben dem sportlichen Erfolg der Mannschaft muss es aber doch auch ein Ziel sein, Individualisten besonders zu fördern und an den Erwachsenenbereich heranzuführen?
Schaller: Wir wollen jährlich mindestens einen bis zwei Spieler in die Seniorenmannschaft integrieren. Mit der Zweiten des VfB spielen wir jetzt ja auch immerhin in der Bezirksliga. Und einem sehr talentierten Fußballer soll die Möglichkeit offen stehen, es bei uns in die Regionalliga-Mannschaft zu schaffen.

Die VfB-Jugend sozusagen als Sprungbrett für den Einstieg in den höherklassigen Fußball?
Schaller: Wir wollen keine Spieler aus anderen Vereinen herausreißen und dadurch gar die Dorfvereine auflösen. Aber wenn ein Fußballer wirklich Talent hat, dann soll er auch in einer guten Mannschaft spielen, noch besser werden und sich weiterentwickeln. Die Bündelung von herausragenden Fußballern macht eine Mannschaft noch stärker. Das muss unser Ansatz sein.

Steht der sportliche Erfolg über allem?
Schaller: Nein. Denn da gibt es für mich einen Ehrenkodex: Wir müssen uns sowohl auf als auch außerhalb des Platzes anständig benehmen. Den jungen Spielern müssen Werte wie beispielsweise Disziplin oder Fairness vermittelt werden. Wenn dann aber noch der Erfolg hinzukommt, dann ist es umso erfreulicher.

Über 200 Kinder müssen vom Verein auch entsprechend betreut werden ?
Schaller: Wir haben schon jetzt Leute in der Hinterhand, die bei uns ein kostenloses Praktikum im Rahmen einer Trainerausbildung als Torwart oder Feldspieler machen werden. Das erleichtert uns die Trainingsarbeit enorm. Auf diese Zusammenarbeit freue ich mich besonders.
Dennoch ist der Aufwand für einen Verein wie den VfB riesengroß. . .
Schaller: Das ist richtig. Für mich war es auch sehr wichtig, dass wir - bei Fahrtstrecken zu Auswärtsspielen von bis zu 200 Kilometern - einen zweiten Kleinbus bekommen. Ich bin nämlich der Meinung, dass wir uns auch im Jugendbereich ein Stück weit professioneller aufstellen müssen. Dem hat der Verein glücklicherweise zugestimmt.

Stehen die Trainer für die Jugendteams in der neuen Spielzeit schon fest?
Schaller: Von der U13 bis zur U19 haben alle hauptverantwortlichen Personen einen Trainerschein. Jeder ist entsprechend ausgebildet und weiß, worauf es ankommt, wie man die Jungs anpacken muss und sie am besten fördert. Die U13 übernehmen Stefan Laumeyer und Thomas Lang, in der U15 sind es die Brüder Adrian und Manuel Schiebel, die U17 trainiert Maximilian Zehentmeier und in der U19 bin ich der Trainer. Viele zusätzliche Helfer und Betreuer, die aktuell noch keinen Schein haben, werden sich zum Lehrgang anmelden.