München
"Wir müssen uns verändern"

Audi-Vertriebschefin Hildegard Wortmann hebt Bedeutung von Nachhaltigkeit hervor

29.09.2019 | Stand 23.09.2023, 8:46 Uhr
Hildegard Wortmann, Audi-Vertriebschefin, beim Gründerfestival Bits & Pretzels in München mit Moderator Dam Ran. −Foto: Oppenheimer

München (DK) Nicht nur der ehemalige US-Präsident Barack Obama hatte am Sonntag auf der Start-up-Messe Bits & Pretzels einen großen Auftritt - sondern auch die neue Audi-Vertriebschefin Hildegard Wortmann.

Es ist der erste größere öffentliche Auftritt der 53-jährigen Topmanagerin, seit sie am 1. Juli offiziell ihre neue Stelle beim Ingolstädter Autobauer angetreten hat. Im Dirndl entert sie die Hauptbühne der Messe München vor mehreren Tausend Zuhörern und erklärt: "Wir müssen uns verändern."

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Zwar sei sie davon überzeugt, dass der Slogan "Vorsprung durch Technik" auch weiter in Gebrauch bleiben müsse - aber eben anders als bislang. Künftig gehe es nicht mehr um "Vorsprung" im Sinne von Rekordzeiten auf dem Nürburgring. "Wir müssen einen gesellschaftlichen Beitrag leisten", sagt Wortmann, die ihre komplette Rede in perfektem Englisch hält und dabei nichts abzulesen scheint. "Nachhaltigkeit ist kein Trend, sondern wird bleiben. "

Weil es Audi als etabliertem Autobauer nicht möglich sei, komplett von vorne zu beginnen - so wie es ein Start-up kann - müsse man sich neu definieren. Dafür sei es wichtig, eine klare Vision zu haben - und vor allem, die Kunden genau zu kennen. Es sei eine faszinierende Idee, alles nur noch auf die Kundenzufriedenheit zu fokussieren. So müsse man die Käufer in ihrem kulturellen Umfeld kennen. Ein Beispiel: "Die Chinesen gehen nicht online - sie leben online. " Es gebe ein Online-Spiel, das monatlich 200 Millionen Chinesen spielen. Solche Dinge müsse man als Autohersteller nachvollziehen können. Zudem sollte man neue Technologien wie das autonome Fahren nicht um der Technik willen einführen, sondern aus guten Gründen - etwa weil dadurch das Fahren sicherer und komfortabler werde.

Und Wortmann spannt auch den Bogen zu Obama, der zuvor gesagt hatte, es gehe nicht ohne Zusammenarbeit. Bei Audi sei das beste Beispiel dafür die VR-Brille Holoride, die in Kooperation mit einem unabhängigen Start-up entwickelt worden sei.

Sebastian Oppenheimer