Ingolstadt
Wir müssen reden

SPD-Basis für Gespräche über GroKo bleibt aber skeptisch

24.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:09 Uhr

Ingolstadt (DK) Wie geht es nun weiter - Neuwahlen oder Neuauflage der Großen Koalition? Nach dem Scheitern der Jamaika-Sondierungsgespräche im Bund diskutiert längst auch die hiesige SPD-Basis über die beste Strategie. Robert Bechstädt positioniert sich klar: "Es ist richtig in der jetzigen Situation Gespräche aufzunehmen, aber ich sehe keine Zukunft einer Großen Koalition unter Angela Merkel.

Das wäre politischer Selbstmord", ist sich der Stadtrat sicher. Auch Manfred Schuhmann, ehemaliger Landtagsabgeordneter, fordert: "Wir müssen auf alle Fälle Gespräche aufnehmen." In den Verhandlungen mit Angela Merkel müsse man klarmachen, dass eine stabile Regierung nur mit der SPD möglich sei, so der Stadtrat. Er selbst sei zwar auch gegen eine dritte große Koalition, doch nach dem Scheitern habe sich eine neue Situation ergeben.

Christian De Lapuente, Ingolá †städter SPD-Vorsitzender und designierter Landtagskandidat des Landkreises Eichstätt, ist ebenfalls der Meinung, dass es Gespräche geben müsse. Doch: "Eine Regierung unter Angela Merkel kann ich mir nur sehr schwer vorstellen - das ist ein No-Go." Außerdem wäre bei einer großen Koalition die Alternative für Deutschland Oppositionsführerin - und das wiederum sehr schlecht für Deutschland, gab er zu bedenken.

Zu Dialogbereitschaft ruft auch der Fraktionsvorsitzende Achim Werner auf: "Ich würde Gespräche aufnehmen, um zu sondieren, was geht. Wenn es gelingt, grundlegende Dinge wie die Bürgerversicherung durchzusetzen, würde ich in Verhandlungen gehen." Im Anschluss sollten Werner zufolge die Mitglieder der Partei eine Entscheidung treffen.

Dass Gespräche geführt werden müssen, darüber scheinen die Ingolstädter Genossen sich also einig zu sein. Wie es dann weitergehen soll, ließen sie noch offen.