Ingolstadt
"Wir müssen oben dranbleiben"

FCI-Trainer Saibene fordert drei Punkte gegen Preußen Münster – Comeback von Abwehrchef Paulsen?

24.10.2019 | Stand 23.09.2023, 9:08 Uhr
Jeff Saibene −Foto: Bösl

Ingolstadt (DK) Die Chance, im zweiten Heimspiel in Folge näher an die Aufstiegsränge in der 3. Liga heranzukommen, will sich der FC Ingolstadt dieses Mal nicht entgehen lassen. Nach dem mageren 1:1 vor einer Woche gegen den Chemnitzer FC soll es gegen den Tabellen-18. Preußen Münster an diesem Samstag (14 Uhr) im Audi-Sportpark zu drei Punkten reichen.

Von einem Pflichtsieg will FCI-Trainer Jeff Saibene  indes nicht reden. „Ich schätze Preußen Münster besser ein, als sie dastehen. Wir haben Respekt“, sagt der 51-jährige Luxemburger  und erinnert an das 1:1 am vergangenen Samstag.  „Wir hatten 16 Torabschlüsse, aber der Gegner kam mit einem einzigen Schuss zum  1:1. Natürlich ist man da unzufrieden, weil das eigentlich nicht sein kann. Das darf nicht passieren, wenn wir oben dranbleiben wollen. Darum müssen wir 90 Minuten konstant unsere Leistung abrufen“, fordert der FCI-Coach.

Nach zwölf Partien liegen die Schanzer, die noch am fünften Spieltag Spitzenreiter waren,  vier Punkte hinter den direkten Aufstiegsrängen zurück. „Unser Glück war, dass sich in unserer schlechten Phase  andere Mannschaften nicht absetzen konnten. Das zeigt aber auch, wie ausgeglichen die Liga ist. Chemnitz hat beispielsweise Duisburg geschlagen und das dann gegen uns bestätigt. Ein einfaches Spiel wird es im Moment noch nicht geben“, meint Saibene und moniert in erster Linie die mangelnde Effektivität seines Teams. „Unser Ziel muss sein, immer oben dranzubleiben. Gegen Großaspach haben wir ein  sehr gutes Spiel gemacht und das auch gegen Chemnitz teilweise angedeutet. Uns fehlt aber  noch die Konsequenz, dass wir so ein Spiel über die Bühne bringen.“  Auffällig dabei: In drei der letzten vier Heimspiele gingen die Schanzer jeweils in Führung, gewannen jedoch kein einziges. 

 Der von seiner Wadenverletzung genesene Abwehrchef Björn Paulsen fordert daher: „Wir müssen gewinnen. Das sollte unsere Mentalität sein. Keiner kann damit zufrieden sein, wo wir jetzt stehen“, sagt der  28-jährige Däne. Ob er  nach vier Spielen Pause in die Startelf zurückkehrt, lässt  Saibene jedoch  offen. „Wir haben jetzt eine neue Innenverteidigung und zuletzt viermal nicht verloren“, sagt der Luxemburger und bezieht das Testspiel gegen den 1. FC Nürnberg (3:2) mit ein. „Man kann nicht einfach alles ändern, sondern muss auch die fair behandeln, die jetzt gespielt und ihre Sache gut gemacht haben“, meint der FCI-Trainer. 

Allerdings könnten dem Luxemburger die erneuten muskulären Probleme von Tobias Schröck, der zuletzt mit Nico Antonitsch die Innenverteidigung bildete, die Entscheidung erleichtern. Der 26-jährige Mühldorfer spürte nach vier Partien über die volle Distanz wieder Schmerzen am Muskelansatz im Oberschenkel – exakt die Stelle, die ihn schon fast die gesamte vergangene Saison außer Gefecht gesetzt hatte. „Wir müssen bei ihm aufpassen“, deutete Saibene Vorsicht an.

Ansonsten bieten sich ihm personell weitere Alternativen, da die Sperren der beiden Außenverteidiger Peter Kurzweg (Platzverweis) und Marcel Gaus (fünfte Gelbe Karte) abgelaufen sind. Während Kurzweg sich wohl gedulden muss und Saibenes Entdeckung Gordon Büch den Vorzug erhält, will sich der Trainer auf der linken Außenbahn noch nicht festlegen. „Mit Gaus haben wir in Großaspach 5:1 gewonnen, Fatih Kaya hat zuletzt auf dieser Position aber zwei Tore erzielt. Er ist eine gute Alternative. So gesehen ist das ein Luxusproblem. Wir entscheiden nach den Trainingseindrücken und auch unserem Bauchgefühl“, sagt Saibene.

Sein Kollege Sven Hübscher steht indes nach acht Spielen ohne Sieg  (vier Unentschieden) unter Druck. Dazu kommen personelle Probleme. Der 30-jährige Stammkeeper Maximilian Schulze Niehues erlitt einen Bandscheibenvorfall und fällt längere Zeit aus. Für ihn kommt der 24-jährige Oliver Schnitzler zu seiner Startelfpremiere. Außerdem fehlt der defensive Mittelfeldspieler Fridolin Wagner gelbgesperrt.

 Schlechte Voraussetzungen für den Deutschen Vizemeister von 1951, der seit 28 Jahren  die Rückkehr in die 2. Bundesliga herbeisehnt, die Krise zu beenden – es sei denn, der FCI lädt den Gegner dazu   ein.   „Es zeichnet eine gute Mannschaft aus, ihre Qualität in jedem Spiel abzurufen“,  meint deshalb FCI-Trainer Saibene und verlangt volle Konzentration. 

Gottfried Sterner