Ingolstadt
"Wir müssen ihren Siegeswillen brechen"

ERC-Trainer Chernomaz fordert von seinem Team in Düsseldorf deutliche Leistungssteigerung

27.03.2012 | Stand 03.12.2020, 1:40 Uhr

Die neue Nummer eins: Der 32-jährige Markus Janka hat seinem Teamkameraden Ian Gordon den Rang abgelaufen. Auch heute Abend soll der Geretsrieder nach guten Leistungen im ERC-Tor stehen - Foto: Imago

Ingolstadt (DK) Matchball oder Ausgleich? Vor dem vierten Spiel in der Play-off-Viertelfinalserie zwischen dem ERC Ingolstadt und den DEG Metro Stars spitzt sich das Duell zu. Gewinnen die Panther heute Abend (19.30 Uhr) in Düsseldorf, können sie am Freitag den Einzug ins Halbfinale perfekt machen.

2:1 führt das Ingolstädter Eishockeyteam in der maximal auf sieben Spiele angelegten Serie. Gelingt also nach vier Auswärtspleiten in Folge auf fremdem Eis endlich wieder ein Sieg, wäre das ein Riesenschritt für die Mannen von Trainer Rich Chernomaz.

Entsprechend konzentriert gingen die Panther gestern im Training zu Werke. Immer wieder erklärte Chernomaz seinen Spielern taktische Details, vor allem im Defensivverhalten. „Wenn man dreimal hintereinander gegen den gleichen Gegner spielt, kommt es nur noch auf Kleinigkeiten an. Da muss die Abstimmung passen. Wir dürfen uns in unserer Defensivzone nicht mehr so viele Fehler erlauben wie bisher“, erklärte Verteidiger Timmy Pettersson. Der Schwede stellte nach Chernomaz’ Ausführungen ebenso wie Michel Periard immer wieder Zwischenfragen.

Den Trainer freute die Aufmerksamkeit des Teams. „Gute Frage“, griff er die Anregungen der Spieler auf und gab detaillierte Anweisungen. „Wir dürfen es nicht zulassen, dass unsere Verteidiger den schnellen DEG-Stürmer alleine gegenüber stehen. Unsere Stürmer müssen helfen und die Lücken schließen“, sagte der 48-jährige Kanadier und forderte eine Leistungssteigerung. „Wir haben bisher nicht so gut gespielt wie in der Punktrunde. Wir müssen effektiver sein und und den Siegeswillen der Düsseldorfer brechen.“

Einer, der dabei besonders mithelfen soll, ist Schlussmann Markus Janka. Der 32-jährige Geretsrieder ist plötzlich die Nummer eins im ERC-Tor. Nach seinem tollen Auftritt beim 3:2-Heimerfolg am Sonntag legte sich Chernomaz auch für das Auswärtsspiel auf ihn fest. Mit ihm soll der erste Saisonsieg im ISS-Dome gelingen.

Janka gibt sich nach seiner Beförderung äußerlich gelassen. „Ich habe ja schon während der Saison viel spielen dürfen. Natürlich freue ich mich, dass ich nun auch in den Play-offs das Vertrauen des Trainers bekomme“, sagte Janka, der am Sonntag das erste ganze Play-off-Spiel seiner Karriere erlebte. Und das sogar mit Verlängerung. „Natürlich ist das etwas Besonders, wenn man weiß: Wenn du jetzt daneben greifst, ist es vorbei“, gestand Janka, „aber ich bin ruhig geblieben. Das Gefühl nach dem Sieg war einfach nur schön.“

Entsprechend will das Panther-Team dieses Gefühl auch heute Abend erleben. Selbst der alte Haudegen, Rick Girard, wird da ganz emotional. „Ich habe während den Play-offs auch mit 37 noch Schmetterlinge im Bauch, sogar im Training. Das ist es einfach, warum man als Profi Eishockey spielt. Man freut sich das ganze Jahr darauf“, meint der zweifache DEL-Finalist Girard. „Es wird vielleicht nicht das schönste Eishockey gespielt, aber es ist intensiv und spannend. Und es geht vor allem darum, zu gewinnen, egal wie.“ Genau mit dieser Einstellung wollen die Panther heute in Düsseldorf bestehen.