Eichstätt
"Wir müssen die Anzahl unserer Sitze erhöhen"

Freie Wähler wollen 2014 Präsenz im Stadtrat ausbauen – Katrin Eichner neu im Vorstand

06.11.2012 | Stand 03.12.2020, 0:52 Uhr

Die Juristin Katrin Eichner (31) ist als dritte Vorsitzende neu in der Führungsriege der Freien Wähler. Artur Hermann (links) bleibt Vorsitzender, Stellvertreter ist weiterhin Gerhard Ruf - Foto: kno

Eichstätt (kno) Die Marschroute ist klar: Die Freien Wähler wollen ihre Präsenz im Stadtrat bei der Wahl im Jahr 2014 ausbauen. „Wir müssen die Anzahl unserer Sitze erhöhen“, so Vorsitzender Artur Hermann bei der Jahresversammlung. Neu in den Vorstand gewählt wurde die Anwältin Katrin Eichner.

Eichstätt (kno) Die Marschroute ist klar: Die Freien Wähler wollen ihre Präsenz im Stadtrat bei der Wahl im Jahr 2014 ausbauen. „Wir müssen die Anzahl unserer Sitze erhöhen“, so Vorsitzender Artur Hermann bei der Jahresversammlung. Neu in den Vorstand gewählt wurde die Anwältin Katrin Eichner.

20 Mitglieder der Freien Wähler hatten sich im „Stammsitz“ Schneider’s eingefunden. Eine recht familiäre Angelegenheit: „Weißt du was vom Thomas“, „Der Günther hat gesagt, er kommt“, wurde zu Anfang nach noch fehlenden Protagonisten Ausschau gehalten. Und Landtagsabgeordnete Eva Gottstein sei gerade erst in Nürnberg gelandet. Ihr Urlaubsflieger aus der Türkei hatte Verspätung. Immerhin war Oberbürgermeister Andreas Steppberger „mit frischer Frisur“ (Hermann) halbwegs pünktlich erschienen.

Dieser durfte dann gleich Bilanz seiner mittlerweile halbjährigen Amtszeit ziehen: Seine neue Aufgabe habe „nichts an Reiz und Freude verloren“, ließ der 35-Jährige gleich zu Anfang wissen. Und er sei erstaunt und glücklich darüber, dass die meisten der zehn Punkte seines Wahlprogramms erledigt oder in Bearbeitung seien: angefangen von der Skateranlage über neue Wohnbauflächen in der Weinleite („Hier ist das Interesse enorm“) bis hin zur Kinderbetreuung („Alles im Lot“). Das Stadtentwicklungskonzept gehe in die konkrete Phase, und auch für das Feuerwehrhaus sei eine gute Lösung gefunden worden, die „frei von größeren Bedenken sein sollte“ und in Kürze präsentiert werde. So viel klang durch: Das Feuerwehrhaus soll weg vom jetzigen Standort, um auf der „schönen Entwicklungsfläche Maria Ward“ mehr Optionen zu haben.

Auch das Thema Asylbewerber sprach Steppberger an: Die Stadt sei sich ihrer Verpflichtung bewusst. Daher solle ein Haus für eine größere Familie bereitgestellt werden. Allerdings müsse noch die Statik des Gebäudes überprüft werden. Und das Hotel in der Spitalstadt? Hier sehe es derzeit „so gut aus wie noch nie“, was potenzielle Interessenten angehe. „Wir sollten optimistisch bleiben“, so Steppberger.

Vor Optimismus sprühte auch Vorsitzender Artur Hermann – in Bezug auf die Kommunalwahl 2014. Diese sei nicht mehr allzu weit entfernt, und die FW wollten eine Liste präsentieren, bei der die Wähler „die Qual der Wahl“ hätten. Eines machte Hermann deutlich: Es sollen im Stadtrat mehr als die bisherigen vier Sitze werden.

Hermann wurde bei der anstehenden Neuwahl ebenso in seinem Amt bestätigt wie Gerhard Ruf als zweiter Vorsitzender. Neue dritte Vorsitzende ist die Rechtsanwältin Katrin Eichner, die damit Hans-Jürgen Strobl ablöst, der nicht mehr kandidiert hatte. Die 31-Jährige arbeitet in der gleichen Ingolstädter Kanzlei, für die früher Andreas Steppberger tätig war. Gerhard Julius Beck bleibt Schriftführer, Norbert Kettner Kassier.

Den Schlusspunkt setzte dann doch noch MdL Eva Gottstein, die bei der Landtagswahl 2013 wieder antreten wird. Der Wahlkampf werde angesichts der beiden prominenten oberbayerischen Listenführer Horst Seehofer (CSU) und Christian Ude (SPD) ungleich schwerer als im Jahr 2008. Ein großes Thema sei die Energiewende, führte Gottstein aus: Statt große Stromtrassen quer durch die Republik zu ziehen, sollte Bayern bei der Stromversorgung auf Autarkie setzen. „Grundsätzlich geht es.“ Warnend gab die Politikerin zu bedenken, dass der Freistaat abseits der Metropolregionen an den Rändern der Oberpfalz und von Oberfranken ausblute: „Da bleibt nicht mehr viel übrig von unserem Bayernland.“