Riedenburg
"Wir machen nicht, was unsere Väter machen"

Die nächste Generation aus dem Hause Well setzt als NouWell Cousines eigene musikalische Akzente

03.01.2020 | Stand 02.12.2020, 12:16 Uhr
Bekannter Familienname, eigene Ideen: Maresa Well (von links), Matthias Well, Alexander Maschke und Maria Well beschäftigen sich als NouWell Cousines mit Themen, die ihre Generation beschäftigen. Am 10. Januar gastiert die Formation in Riedenburg. −Foto: Benedikt Schwarzer

Riedenburg - Ihre Väter und Tanten haben die Kabarettbühnen in Bayern und darüber hinaus als Biermöslblosn und Wellküren mit scharfzüngiger und spritziger Satire zum Schrecken mancher Politiker jahrzehntelang geprägt.

Nun steht die nächste Musikergeneration aus dem Hause Well in den Startlöchern zu einer eigenen musikalischen Karriere. Am Freitag, 10. Januar, kommen vier von ihnen als NouWell Cousines in den Fuchsstadel nach Riedenburg. Die Musikstudentin Maria Well hat sich mit dem DONAUKURIER im Vorfeld über ihre musikalische Prägung, ihre eigene künstlerische Ausrichtung und über das Programm des Quartetts unterhalten.

Frau Well, sind Sie und die anderen Mitglieder der NouWell Cousines eigentlich die Kinder von der "Sepp-Depp-Hennadreck"-CD mit lustigen alten Kinderliedern, die vor Jahren veröffentlicht wurde?
Maria Well: Ja genau, meine Cousine Maresa und mein Cousin Matthias waren damals mit dabei. Im Fuchsstadel in Riedenburg kann unser Quartettpartner Alexander Maschke - er kommt nicht aus der Well-Familie - nicht mit dabei sein. Für ihn springt unser Cousin Max ein, lustigerweise auch einer von der "Hennadreck"-CD.

Mal ehrlich, seid ihr Well-Kinder eigentlich freiwillig musikalisch oder kommt man in so einem familiären Umfeld da gar nicht aus?
Well: Gott sei Dank ja, wir machen Musik aus Leidenschaft. Natürlich bekommt man das als Kind oft mit, wenn die Eltern und manchmal auch wir selber auf der Bühne standen. Das wird dann zur Normalität und macht Spaß. Musik zu studieren ist dann aber ein anderer Schritt. Ich studiere Cello, Matthias Geige und Maresa Schulmusik. Die Auftritte in der Formation NouWell Cousines sind für uns Hobby, denn wir wollen uns als klassische freie Solisten entwickeln. Klassik und Volksmusik lassen sich dabei gut verknüpfen, denn sie sind beileibe kein Gegensatz.

Was macht dann euer Programm aus, was unterscheidet die Jungen von den Alten?
Well: Wir schreiben unsere eigenen Texte und Lieder zu Themen, die für uns junge Leute relevant sind. Wir machen nicht, was unsere Väter machen. Es wird zwar oft gesagt, dass man erkennt, dass wir die Kinder sind. Aber wir sind weniger politisch und nehmen unsere Themen mehr aus dem gesellschaftlichen Leben unserer Generation. Vor allem aus dem, was wir so in den Boazn und Wirtshäusern erleben, und dabei wollen wir mit fetziger Musik dazu einfach gut unterhalten.

Wenn die Väter als Biermöslblosn berühmt sind und die Tanten als Wellküren - klebt das nicht wie ein Brandzeichen an euch, wenn man selber auf die Bühne geht?
Well: Eigentlich nicht, zumindest habe ich es nie als Belastung gesehen. Man wird zwar schnell in diese Schublade gesteckt, aber wir machen unser eigenes Ding als spritziges Crossover von Volksmusik, frechen Liedern bis hin zu klassischen Stücken. Am besten, man schaut im Fuchsstadel vorbei und macht sich selber ein Bild.

Die NouWell Cousines kommen am Freitag, 10. Januar, in den Fuchsstadl nach Riedenburg. Beginn ist um 20 Uhr. Tickets gibt es für 19 Euro im Vorverkauf bei Schreibwaren Kirchmaier und im Fuchsstadl.

erv