Eichstätt
"Wir können wirklich etwas bewegen"

26.05.2011 | Stand 03.12.2020, 2:47 Uhr

Zufriedene Gäste: Zur Vorstellung der neuen Ganztagesklasse und der Schulküche kamen Vertreter des Audi-Bildungsfonds, des Landkreises und des Elternbeirats. Sie alle haben geholfen, die Neugestaltung der Schule einen Schritt voranzubringen. - Foto: fmz

Eichstätt (EK) Das Sonderpädagogische Förderzentrum Eichstätt will seinen Schülern nicht nur eine Lernstätte, sondern auch ein behaglicher Lebensraum sein. Die ersten Schritte sind bereits getan: Gestern wurden die neu gestaltete Schulaula und die Ganztagesklasse der Öffentlichkeit präsentiert.

Gegenseitige Wertschätzung – das ist nur einer der Aspekte, auf die Johannes Adamietz, Schulleiter des Sonderpädagogischen Förderzentrums Eichstätt, im Schulalltag großen Wert legt. Immerhin gehe es den Lehrkräften vor allem darum, ihre insgesamt 210 Schützlinge dabei zu unterstützen, sich zu starken und selbstbewussten Persönlichkeiten zu entwickeln, betonte er gestern anlässlich der Vorstellung der neu gestalteten Schulaula. Dort hat eine neue Küche Einzug gehalten, die vom Audi-Unterstützungsfonds, dem Elternbeirat und dem Landkreis mitfinanziert wurde.
 

Genutzt wird sie hauptsächlich von der neuen gebundenen Ganztagesklasse, die wiederum "ein absolutes Erfolgsmodell ist", wie Lehrer Christoph Hiller betont. 14 Schüler werden dort seit diesem Schuljahr intensiv betreut und gefördert, in den kommenden Jahren sollen weitere folgen. "Wir haben gemerkt, dass wir damit wirklich etwas bewegen können und sind davon absolut begeistert", hob Hiller gestern hervor. "Dank der Ganztagesklasse hat sich bei den Schülern viel getan, nicht nur in Bezug auf ihre Noten, sondern vor allem auch hinsichtlich ihrer persönlichen Entwicklung." Genau das sei es, worauf es ankomme, meint Schulleiter Adamietz, schließlich könne es nichts Besseres geben, "als wenn Eltern berichten, dass ihre Kinder sich durch uns zum Positiven verändert haben." Eine der von dem Konzept überzeugten Mütter ist Petra Schwarz. Die stellvertretende Elternbeiratsvorsitzende hat einen zwölfjährigen Sohn, der derzeit die vierte Klasse besucht und sagt: "Für ihn ist es unglaublich wichtig, dass er hier soziale Kontakte pflegen kann. Außerhalb der Schule ist das für viele Kinder nur schwer möglich." Ähnlich sehen das Gülli und Angelika.

Die Mädchen besuchen die Ganztagesklasse und sind glücklich, dadurch mehr Zeit miteinander verbringen zu können. "Hier gibt es ja auch richtig viele Aktivitäten, an denen wir teilnehmen können", erzählt die 14-jährige Angelika und Gülli ergänzt: "Wir haben hier schon unseren Spaß. Das ist viel besser, als nur zu Hause rumzusitzen."

Doch bei allen Bemühungen, den Kindern und Jugendlichen eine möglichst angenehme Atmosphäre bieten zu können, legt die Schule auch großen Wert darauf, ihre Schützlinge fit für den Arbeitsmarkt zu machen. Neben intensivem Unterricht stehen daher auch mehrere Berufspraktika auf dem Programm, die den Förderschülern Gelegenheit geben, sich bei potenziellen Arbeitgebern zu beweisen – und das mit sehr gutem Erfolg, berichtet Schulleiter Adamietz stolz. Um den Schülern die bestmöglichen Chancen zu sichern, sei es einigen von ihnen seit diesem Jahr sogar möglich, in Kooperation mit der Mittelschule Schottenau ihren einfachen Hauptschulabschluss abzulegen. "Das kommt bei Arbeitgebern natürlich besser an als das Förderschulzeugnis", meint Adamietz, der sich auf dem bisher Erreichten noch lange nicht ausruhen möchte. Er sagt: "Bei uns wird sich in den kommenden Jahren sicher noch einiges ändern. Das ist für uns aber auch wichtig, denn wir wollen zum einen die Teilhabe der Kinder an der Gesellschaft sicherstellen und zum anderen an die Öffentlichkeit tragen, zu was unsere Schüler alles fähig sind."