2. Bundesliga, Frauen
"Wir können auch RB Leipzig vor Probleme stellen"

Nach zwei Siegen gehen die FCI-Frauen um Interimscoach Thorsten Splieth optimistisch in die Partie gegen den Vierten

11.11.2021 | Stand 23.09.2023, 21:46 Uhr
Ist mit den FCI-Frauen in die Erfolgsspur zurückgekehrt: Interimscoach Thorsten Splieth (rechts) hofft im Heimspiel gegen RB Leipzig auf eine Fortsetzung des Aufschwungs. −Foto: Imago Images

Ingolstadt - Zwei Siege mit zehn eigenen Toren, dazu noch der Sprung auf Tabellenplatz neun: Die Momentaufnahme bei den Zweitliga-Fußballerinnen des FC Ingolstadt könnte kaum besser sein. "Die Stimmung und die Motivation sind tatsächlich derzeit ganz gut. Durch die beiden Erfolge ist beim Training zugleich auch eine gewisse Lockerheit zurückgelehrt", sagt Interimstrainer Thorsten Splieth vor dem Heimspiel am Sonntag (11 Uhr, MTV-Stadion, Maskenpflicht für die Zuschauer) gegen den Tabellenvierten RB Leipzig.

Entsprechend selbstbewusst gehen die Schanzerinnen dieses Duell an. "Wir haben einen guten Plan. Ich sehe die Partie als offen an und glaube schon, dass wir Leipzig vor Probleme stellen können", gibt Splieth zuversichtlich zu Protokoll.

Der holprige Saisonstart der Schanzerinnen, als in sechs Partien nur ein Sieg gelang und die Mannschaft auf einem Abstiegsplatz stand, rückt mehr und mehr in den Hintergrund. Durch die 5:1-Erfolge gegen Elversberg und Hen-stadt in der Vorwoche haben die Ingolstädterinnen nach acht Partien erstmals die Abstiegszone verlassen und rangieren in der 14er-Liga inzwischen auf Platz neun. "Für uns bleibt das Ziel, dass wir uns in der 2. Bundesliga etablieren wollen. Deshalb geht es für uns natürlich darum, jetzt diesen Platz zu verteidigen", sagt Splieth.

Nach den beiden Erfolgen gegen Gegner aus der unteren Tabellenhälfte wartet mit Aufstiegsanwärter RB Leipzig am Sonntag indes ein anderes sportliches Kaliber auf die Schanzerinnen. "RB verfügt über eine hochtalentierte, aggressive Mannschaft, die technisch und taktisch sehr gut ausgebildet ist", warnt der FCI-Coach. Auffällig ist vor allem die gute Offensive der Sachsen, die mit 21 Toren hinter Spitzenreiter Meppen (28) die zweitbeste der Liga ist. Auf die Top-Torjägerinnen Marlene Müller (7 Tore) und Vanessa Fudalla (5) sollten die Ingolstädterinnen jedenfalls ein Auge haben.

Doch gerade in diesem Punkt kann der FCI spätestens seit der Rückkehr der zum Saisonbeginn noch verletzten Kapitänin Ramona Maier durchaus dagegenhalten. Mit acht Treffern aus den jüngsten vier Partien katapultierte sich die 26-Jährige gleich auf Platz zwei der Torjägerliste. Doch auch Larissa Galvez Estrada blühte zuletzt auf und hat bereits viermal getroffen, Stürmerkollegin Lisa Ebert dreimal.

"Alle Mädels haben in den vergangenen drei Wochen noch mal eine Schippe draufgelegt, derzeit profitiert im Grunde jede Spielerin von ihrer Teamkollegin", sagt Splieth, der seinen eigenen Anteil am jüngten Aufschwung nicht in den Vordergrund stellen mag. Dennoch ist auffällig, dass er als Nachfolger des Mitte Oktober freigestellten Dominik Herrmann etwas bewirkt hat. "Wir haben zu unseren Grundtugenden zurückgefunden indem wir die mannschaftliche Geschlossenheit in den Vordergrund gestellt haben", erklärt der Trainer sein Erfolgsrezept.

Ob er durch die jüngste Entwicklung in absehbarer Zeit von Interims- zum Cheftrainer aufsteigt, ist indes offen. "Wir haben hierzu noch keine konkreten Gespräche geführt. Aktuell steht die Stabilisierung der Mannschaft im Vordergrund, alles andere ergibt sich dann", sagt Splieth, der sich beides vorstellen kann: die Rolle als Cheftrainer oder auch die Rückkehr auf den Co-Trainerposten, den er zuvor bereits einige Jahre innehatte. Sollte er in seiner aktuellen Funktion allerdings weiterhin so erfolgreich sein (zwei Siege, eine Niederlage), ergibt sich die Lösung in der Cheftrainerfrage fast von selbst.

Doch zunächst - daran lässt Splieth keinen Zweifel - liegt der Fokus auch bei ihm auf der Partie gegen Leipzig. "Ich sehe da keinen großen Unterschied zwischen den Mannschaften, auch Leipzig hat schon überraschende Niederlagen kassiert", sagt der FCI-Coach, der personell am Sonntag nahezu aus dem Vollen schöpfen kann. Einzig Abwehrspielerin Nadine Zenger fällt krankheitsbedingt sicher aus. Von daher steht einer Fortsetzung der jüngsten, kleinen Erfolgsserie bei den FCI-Frauen also nichts im Weg.

DK

Norbert Roth