Schamhaupten
"Wir haben immer Spaß gehabt"

Zum 25. Mal sind Gabi und Wolfram Dreier zu Gast in Schamhaupten

09.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:23 Uhr

In den 1980er-Jahren half Wolfram Dreier gerne als Gast auf dem Urlaubsbauernhof bei der Arbeit auf dem Hof mit. Heute kommt er immer noch nach Schamhaupten, zusammen mit seiner Frau Gabi. Das freut nicht nur Franz Gerstner (v. r.), seine Mutter Hildegard und seine Frau Rosi, sondern auch Vize-Bürgermeisterin Hannelore Eichenseher (links). ‹Œ(Archiv - Fotos: Ammer, Gerstner

Schamhaupten (DK) Als Junggeselle, um die 25 Jahre alt, ist Wolfram Dreier zum ersten Mal in die Marktgemeinde Altmannstein gekommen. Die Vorstellung von Urlaub auf dem Bauernhof hatte den jungen Bielefelder gereizt. Dass er dafür gerade ins schöne Schambachtal reisen sollte, entschied der Zufall. Über einer Broschüre mit Urlaubsbauernhöfen in ganz Deutschland ließ er seinen Finger kreisen, die Augen geschlossen. Und tippte auf Schamhaupten. "Franz, das warst du!", erzählt er noch heute begeistert und auch Franz Gerstner lacht. Damals hatte der junge Mann noch nie etwas von Altmannstein gehört.

Weit über 30 Jahre ist das inzwischen her. Und auch in diesem Herbst ist Wolfram Dreier zusammen mit seiner Frau Gabi wieder zu Gast auf dem Urlaubsbauernhof von Franz und Rosi Gerstner. Schließlich gibt es etwas zu feiern: Den 60. Geburtstag des Hausherren und den 25. Besuch der Bielefelder Gäste in der Marktgemeinde.

Gemeinsam schwelgen sie in Erinnerungen, denn die Gerstners haben in ihren alten Fotos gestöbert - und auf so manchem davon auch den jungen Wolfram Dreier gefunden: auf dem Bulldog oder beim Spanferkelgrillen zum Beispiel. Damals gab es die eigenen Wohnungen für Feriengäste noch nicht und Dreier wohnte mit im Haus der Gerstners. Auch auf dem Hof half er mit: Beim Viehfüttern, Heumachen und sogar bei der Geburt eines Kalbes war Dreier voll mit dabei. Oder auch bei dem einen oder anderen Frühschoppen, wie die Männer lachend erzählen. Immer gleich drei Wochen am Stück habe er auf dem Hof verbracht. "Und wir haben immer Spaß gehabt", freut sich der Bielefelder.

Zwischendurch gab es jedoch eine Zeit, in der Dreier und Gerstner den Kontakt ganz verloren hatten - was daran lag, dass der Bielefelder die Telefonnummer des Schamhaupteners einfach nicht mehr finden konnte. Internet gab es zu der Zeit noch nicht. "Und dann, 1994 ist sie mir plötzlich beim Frühstück mit meiner Frau wieder eingefallen", erzählt Dreier. Sofort sei er zum Telefon geeilt - und seitdem sind sie wieder zu Besuch auf dem Bauernhof - zusammen mit Bruder, Sohn und Enkel, oder auch zu zweit. "Anfangs war es die Ruhe, wegen der wir gekommen sind, inzwischen ist es auch die Freundschaft", erzählt Gabi Dreier. Außerdem gefalle ihnen der Landstrich. Die beiden gehen gerne Spazieren, haben schon Veranstaltungen im Schulerloch besucht - und jedes Mal, wenn sie zu Besuch sind, verbringen sie einen Tag in Ingolstadt.

Auch Altmannsteins Vize-Bürgermeisterin Hannelore Eichenseher freut sich über den kontinuierlichen Besuch der beiden Städter, die so ihre Verbundenheit zur Gegend und zu den Leuten zeigen. Zum silbernen Jubiläum in der Marktgemeinde überreichte sie eine Urkunde und ein kleines Geschenk. Ebenso wie die Gerstners, die ihren Gästen ein Buch mit dem Titel "Dahoam - Das untere Altmühltal von Eichstätt bis Kelheim" überreichten. Und Rosi Gerstner erklärte: "Weil sie immer sagen, sie fühlen sich wie daheim, wenn sie nach Schamhaupten kommen."