Reichertshausen
"Wir geben die Hoffnung nicht auf"

Reichertshausener Elternbeiratsvorsitzende Barbara Nowak hält an zweitem Spielgerät fest

30.07.2014 | Stand 02.12.2020, 22:24 Uhr

Barbara Nowak, Vorsitzende des Elternbeirats, weist auf die modernden Pfähle des vorhandenen, alten Spielgeräts im Ostteil des Kindergartengeländes hin. Wohl ein Grund mehr, ein zweites Gerät anzuschaffen. - Foto: Steininger

Reichertshausen (PK) „Es sind immer noch alle sehr aufgebracht. Aber wir geben die Hoffnung nicht auf.“ Im Zusammenhang mit der Diskussion um die Ausstattung des Reichertshausener Kindergartens hat Barbara Nowak (38), die als Vorsitzende des Elternbeirates an der Konzeption beteiligt war, in einem PK-Interview erneut die Notwendigkeit eines zusätzlichen Spielgeräts bekräftigt.

 

Frau Nowak, Sie haben die jüngste Gemeinderatssitzung miterlebt. Welchen Eindruck hat diese auf Sie hinterlassen?

Barbara Nowak: Meiner Meinung nach haben sich viele Gemeinderäte bereits vor der Sitzung entschieden, wie sie abstimmen werden, obwohl Kindergartenleitung und Eltern ausreichende Argumente vorgebracht haben. Hätten sich die Gegner sachkundig gemacht, hätten sie sicher so bürgernah entschieden, wie es in ihren Wahlprogrammen steht.

 

Muss ein Kindergarten so ein relativ teures Spielgerät wirklich haben?

Nowak: Das gehört wie überall im Landkreis zur Grundausstattung eines Kindergartens. Denn das dient den Kindern zum Klettern, um sich zu beweisen, zur Schulung der Motorik, des Gleichgewichts, der Balance, der Körperwahrnehmung oder der Koordination der Gliedmaßen. Das sollte der Gemeinde schon etwas wert sein, die sonstigen Spielgeräte wie zum Beispiel Bobbycars finanzieren ohnehin die Eltern durch Spenden.

 

Ist das Gegenargument, das neue Spielgerät würde eine Einschränkung der freien Bewegung bedeuten, überhaupt stichhaltig?

Nowak: Nein. Allein der westliche Gartenteil ist 710 Quadratmetern groß, bietet also genügend Freifläche. Ein Klettergerüst ist gleichzeitig auch Bewegungsfläche, die überdies von den Kindern viel mehr genützt wird als der Rasen, das kann man täglich beobachten. Bei hundert Kindern ab September reicht nur ein derartiges Spielgerät einfach nicht mehr aus.

 

Wie steht es mit den Freiflächen nach der Umgestaltung der Außenanlagen?

Nowak: Das gewünschte Spielgerät wäre am Rand platziert und würde die Gesamtfläche nicht beeinträchtigen. Es bleibt genug Platz zum Rumtollen oder für Spiele unter Anleitung. Gleichzeitig ermöglicht die Umgestaltung mehr Flächen zum Befahren mit Bobbycars als bisher.

 

Gab es vorab mit Mitgliedern des Gemeinderats persönliche Gespräche zu diesem Thema?

Nowak: Mit dem Elternbeirat nicht, auch nicht mit dem Personal. Auch über das pädagogische Konzept hat man sich nicht informiert. Vereinzelt haben sich Räte umgesehen, aber nicht bei laufendem Betrieb.

 

Wie ist momentan die Stimmung der Eltern, und wie geht es weiter?

Nowak: Unmittelbar nach der Gemeinderatssitzung waren wir enttäuscht, dann empört. Immer noch sind alle sehr aufgebracht. Aber resigniert wird nicht – wir geben die Hoffnung nicht auf.

 

Das Interview führte

Hans Steininger.