Walkersbach
"Wir fühlen uns als Bürger zweiter Klasse"

Bürgerversammlung: Uttenhofener fordern Straßenausbau Walkersbach fürchtet Verkehrsinfarkt

22.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:10 Uhr

Die Uttenhofer und Walkersbacher Bürger nervt vor allem der Durchfahrtsverkehr und der Straßenzustand. - Foto: A. Ermert

Walkersbach/Uttenhofen (PK) Hitzig zugegangen ist es teilweise bei der Bürgerversammlung der Ortsteile Uttenhofen und Walkersbach am Dienstagabend im Gasthof Neumeir. Durchgangsverkehr und der schlechte Zustand der Ortsstraßen waren die zentralen Themen.

Die zahlreichen Besucher folgten konzentriert dem Rechenschaftsbericht "Was war, was geht, was kommt" von Bürgermeister Thomas Herker (SPD), der von einigen Stadträten und Verwaltungsvertreter begleitet wurde. Insbesondere die Ausführungen zum Thema Verkehrsberuhigung in der Stadtmitte waren für sie von großem Interesse. Denn die Bürger dieser beiden Ortsteile haben auch große Probleme mit dem Verkehr, allerdings an anderer Stelle.

In Walkersbach drohe ein Verkehrsinfarkt wegen des gestiegenen Durchgangsverkehrs, der vor allem durch das neue Gewerbegebiet Bruckbach der Gemeinden Wolnzach und Rohrbach verursacht werde, sagten einige Walkersbacher Bürger. "Eine Autobahnausfahrt Bruckbach wird Pfaffenhofen nicht mitfinanzieren", erklärte Bürgermeister Herker, nicht nur wegen der hohen Kosten, auch weil es bereits vier Autobahnausfahrten im Landkreis gibt: "Dies ist vor allem die Angelegenheit der Verursacher."

Der Bundestagsabgeordnete Erich Irstorfer (CSU) sei bereits um Unterstützung gebeten worden, so ein Bürger, er habe aber gesagt, Rohrbach und Wolnzach müssten zusammen einen Antrag stellen. Die beiden Bürgermeister Jens Machold (CSU) und Peter Keck (SPD) würden dieses Thema grundsätzlich unterstützen, es gebe bald ein Treffen - bei diesem solle Bürgermeister Herker als Vermittler auftreten. In dieser Rolle solle er eine Planung einfordern, wie der Verkehr in Zukunft geleitet werden könnte: "Denn jetzt fährt alles durch Walkersbach", beklagte der Sprecher. Herker sagte seine Unterstützung zu und versprach, dass Walkersbach als erster Ort die neue Messanlage bekommen werde, mit denen aussagekräftigere Zahlen ermittelt werden können.

Die Uttenhofener Bürger beklagten vor allem den sehr schlechten Straßenzustand im Ort. Die Schlaglöcher würden immer nur provisorisch ausgebessert und seien nach kurzer Zeit wieder da. "Wenn man sieht, was in Pfaffenhofen alles gemacht wird, dann fühlen wir uns als Bürger zweiter Klasse, aber wir gehören auch zu Pfaffenhofen". Es müsse unbedingt etwas getan werden, was von Herker auch zugesagt wurde: "Nächste Woche werden die Schäden besichtigt und mögliche Sofortmaßnahmen dann fachgerecht behoben".

"Man solle vielleicht eine Ortserneuerung andenken", kam als Vorschlag. Die Förderbeträge seien zurückgegangen und eine Straßenausbausatzung gibt es noch nicht, erwiderte Herker, "aber wenn der Wunsch zur Dorferneuerung besteht, dann ist die Stadt bereit, diese durchzuführen." Er sei sicher, der Stadtrat werde das mehrheitlich mittragen.

Ein Zuhörer wollte wissen, wann die Straße zwischen Förnbach und der Staatsstraße, die Ortsdurchfahrt von Uttenhofen, saniert werde. Die Schäden seien von den schweren Lastwagen während der Bahnarbeiten verursacht worden. "Wenn der Schaden belegbar ist und dass die Bahn der Verursacher der Schäden ist, dann hat man eine Chance, dass die Bahn dafür herangezogen werden kann", so Herker. Allerdings hätte da eine Beweissicherung durchgeführt werden müssen. Man werde versuchen, eine vertretbare Maßnahme zu finden. Ein weiterer Punkt war, dass das Schulbushäusl von den Kindern nicht angenommen werde. "So wie es steht, sieht man nicht, wann der Bus kommt", sagte ein Bürger. Auch der Radlständer sei total zugewachsen und nur von einer Seite zugänglich. Herker versprach hier Abhilfe zu schaffen, denn die Sicherheit der Kinder stehe an erster Stelle.

Der Breitbandpate Christian Wilkendorf informierte noch, dass für alle Ortsteile der Breitbandausbau bis Ende des Jahres abgeschlossen sei. Leider allerdings noch nicht für die Walkersbacher, denn bei den Sanierungsarbeiten an der Zierlmühler Brücke sei das entsprechende Leerrohr beschädigt worden. "Es schaut so aus, dass auch in Walkersbach dann Ende Januar oder Anfang Februar 2018 die Verbindung steht, wenn das Wetter mitspielt." Uttenhofen sei aufgrund der IstVersorgung nicht ausbaufähig im geförderten Bereich. 30 Mbit müssten aber in jedem Hausanschluss ankommen.