Neuburg
"Wir dürfen keine Schwäche zeigen"

Alexander Mannweiler kann mit seinen TSV-Volleyballern morgen in die Bayernliga aufsteigen

01.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:45 Uhr

Folgt morgen der ganz große Jubel? Die Volleyballer des TSV Neuburg um (von links) Sebastian Bade, Marcel Diegeler, Florian Seifert, Christoph Seifert und Markus Sailer können mit einem Sieg den Meistertitel vorzeitig perfekt machen. - Fotos: S. Hofmann

Neuburg (DK) Matchbälle für Neuburg: Die Volleyballer aus der Landesliga Südwest empfangen am Samstag Großkötz sowie Haunstetten und haben noch ein Auswärtsspiel vor sich. Mit nur einem Sieg aus diesen drei Matches wäre der Aufsteiger Meister - und der Gang in die Bayernliga der größte Coup in der Vereinsgeschichte.

Seit 1991 trainiert Alexander Mannweiler (kleines Foto) schon Teams des TSV Neuburg. Zwischen 1997 und 1999 hat er mit seinen Mannschaften schon mal in der Landesliga gespielt. Weiter hinauf hat es aber noch nicht geklappt. Das könnte sich am morgigen Samstag - oder spätestens nach dem letzten Saisonspiel am 17. März bei den Sportfreunden Harteck - ändern. Dreimal hat der TSV Neuburg als aktueller Tabellenführer die Möglichkeit, mit einem Sieg den Meistertitel zu holen. Obwohl die Stimmung in der Mannschaft locker sei, ermahnt Trainer Mannweiler seine Truppe: "Wir dürfen keine Schwäche zeigen".

Jeweils mit 3:0 haben die Neuburger ihre beiden aktuellen Gegner aus Großkötz (Kreis Günzburg) und Haunstetten (Stadt Augsburg) bei den ersten Begegnungen in der laufenden Saison besiegt. "Wir dürfen die Gegner aber nicht auf die leichte Schulter nehmen. In der Landesliga musst du dich gegen jede Mannschaft voll reinhängen, sonst kannst du nicht gewinnen", so das Credo des 65-Jährigen.

Dass sein Team als Aufsteiger gleich in der ersten Landesligasaison seit vielen Jahren wieder an der Tabellenspitze steht, kam auch für Mannweiler überraschend. "Ich habe vor der Saison eigentlich damit gerechnet, dass wir irgendwo im Mittelfeld landen würden, was völlig in Ordnung wäre. Dass wir aber Stand jetzt nur ein Spiel verloren haben - und das im Tiebreak -, hätte ich nicht für möglich gehalten."

Tatsächlich sucht die Erfolgsgeschichte der aktuellen ersten Mannschaft ihresgleichen bei den Neuburger Volleyballern. Nach den beiden Auftaktsiegen zu Beginn der Saison herrschte große Euphorie, die erst mit dem dritten Match am zweiten Spieltag, der erwähnten Tiebreak-Niederlage gegen den TSV Königsbrunn, etwas abebbte. Die Neuburger rappelten sich aber wieder auf - und legten eine fast unglaubliche Serie hin. Zwischen dem 11. November und dem 3. Februar haben die TSVler zehn Partien bestritten und allesamt gewonnen. Dabei ging es noch zwei weitere Male über den vollen Umfang von fünf Sätzen: Gegen die SG Dachau/Germering und erneut gegen Königsbrunn, diesmal mit dem besseren Ende für die Neuburger, mussten die Tiebreaks entscheiden. Schlussendlich stehen die Mannen um Spielführer Christoph Reiter mit einem Punkt Vorsprung vor den Königsbrunnern auf Rang eins - dabei haben sie erst zwölf Partien absolviert. Für diese Leistung gibt es viel Lob von Trainer Mannweiler. "Marcel Diegeler hat sich gut gemacht. Er war ja eigentlich Diagonalspieler, aber wir haben ihn als neuen Zuspieler aufgebaut und das hat er bei den bisherigen Einsätzen ganz gut gemacht", sagt Mannweiler. Mit Thorsten Wohlfahrt hat der TSV Neuburg zwar einen routinierten Mann auf genau dieser Position, aber Mannweiler habe auch für eine Nachfolge sorgen wollen. "Ich muss auch sagen, dass alle Mann in diesem Team auf dem Punkt sind. Alle kämpfen für die Erfolge gleichermaßen." Zudem hätten sich in den vergangenen Jahren starke Spieler dem TSV angeschlossen. Sollten die Neuburger in die Bayernliga aufsteigen, ist die Chance groß, dass weitere Hochkaräter an die Donau kommen. Denen wäre Trainer Mannweiler nicht abgeneigt. "Verstärkung ist immer gut", sagt er, schiebt aber sofort hinterher: "Wir haben aber auch selber starke Spieler. Moritz Zeitler und Moritz Engelmann spielen zur Zeit beim TSV Niederviehbach in der 3. Liga Ost. Es kann sein, dass sie bald zum TSV zurückkehren, was natürlich sehr gut für uns wäre."

Die Neuburger blicken mit sehr viel Optimismus auf den morgigen Samstag. Sehr befreiend für Mannschaft und Trainer wäre natürlich, wenn der entscheidende Sieg gleich im ersten Spiel gelingen würde. "Vielleicht wechsel ich mich dann im zweiten Spiel selbst ein, damit ich in meinem Alter noch mal Landesliga spielen kann", sagt Mannweiler. Hatte er in der vergangenen Saison in der Bezirksliga noch regelmäßig mit auf dem Feld gestanden, ist sein bislang letztes Landesliga-Match fast 20 Jahre her. Sein Team wird ihm diesen Wunsch sicher gern erfüllen.