Neuburg
"Wir bringen ganz Bayern ans schnelle Netz"

"DSL-Antreiber" Markus Söder überreicht 1000. Förderbescheid 1938 Kommunen wollen Zuschüsse

01.04.2016 | Stand 02.12.2020, 20:01 Uhr

Neuburg (r) Als vielseitiger Ressortchef brachte Markus Söder "nebenbei" einen Förderbescheid zum DSL-Ausbau nach Neuburg mit. Es sei der 1000. Bescheid zum Breitbandausbau im Freistaat Bayern.

Die Summe von 22 500 Euro für DSL in den nördlichen Stadtteilen Bittenbrunn, Laisacker, Hessellohe und Joshofen nimmt sich im Gegensatz zu den landesweiten Zahlen bescheiden aus. Zweieinhalb Jahre nach Start des Programms, so Minister Markus Söder, engagieren sich 95 Prozent (1938) aller Kommunen im Förderverfahren. Mit dem Neuburger Bescheid gingen jetzt 943 Gemeinden mit einer Gesamtfördersumme von 345 Millionen Euro in den Breitbandausbau. Der Neuburger Antrag sei bearbeitet, genehmigt und nach 20 Monaten ausbezahlt worden. Viele Orte stellen mehrere Anträge, um schrittweise eine hohe Flächendeckung und zukunftssichere Glasfasernetze bis in die Gebäude zu erhalten. In laufenden Projekten werden 11 000 Kilometer Glasfaserleitungen verlegt.

"Und wir machen Tag für Tag weiter", so Markus Söder. "Jede Gemeinde erhält eine Ausfahrt von der Datenautobahn." Wenn man die Ausgaben sehe, verstehe man die Auszeichnung der Bayern-Initiative durch die EU als "best practice" europaweit. Der Freistaat stecke 1,5 Milliarden Euro in den Ausbau, das Land Niedersachsen zwischen 20 und 30 Millionen. Nicht nur Großstädte, auch der ländliche Raum solle in Bayern ans "schnelle Netz".

Damit sei es nicht getan. Bayern wolle digitale Software anbieten und bis 2020 10 000 "Hotspots" einrichten. Das von der Verwaltung entwickelte Wlan erspare den Kommunen Millionen, nur für die Wartung seien sie zuständig. Der "revolutionäre Charakter der Digitaltechnik" könne gar nicht überschätzt werden. Schneller Datentransfer werde "so unerlässlich wie Wasser, Strom und Telefonie". Im Gesundheitswesen entwickeln Spezialisten digitale OP-Modelle, die von anderen Kliniken verwendet werden.

Neuburg sei gut dabei "und befindet sich auf dem Weg zur schnellen Datenautobahn", bescheinigte Markus Söder seinem Parteifreund Oberbürgermeister Bernhard Gmehling. Die Stadt habe das Förderprogramm bereits mehrmals in Anspruch genommen.

Der OB gab die Komplimente zurück: "Markus Söder ist zweifelsohne der Chefantreiber für moderne Datentechnik." Bayern befinde sich hier auf der Überholspur und unterstütze die Kommunen. Neuburg habe in Sachen DSL bisher 460 000 Euro in die umliegenden Stadtteile investiert und 200 000 Euro davon vom Freistaat als Unterstützung erhalten.

Kosten und Förderquoten sinken mittlerweile, so Bernhard Gmehling, weil sich mehr Wettbewerb eingestellt habe. Das Projekt in Bittenbrunn, Laisacker, Hessellohe und Joshofen koste nur noch 32 000 Euro, weil die Telekom eigenwirtschaftlich Anteile übernehme. Der Ausbau im Neuburger Norden beginnt im Mai und sieht Glasfaser als Hauptleitung vor. Über Telefonkabel bis ins Haus sollen dann Übertragungen im Internet bis 50 Megabit pro Sekunde garantiert sein.