"Wir brauchen dich noch!"

Josef Grillmayer als Gauschützenmeister verabschiedet - 42 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit

08.03.2020 | Stand 02.12.2020, 11:47 Uhr
Den Lebenslauf Josef Grillmayers im Ehrenamt zeichnet eine Bildercollage nach, die dem ausscheidenden Gauschützenmeister von Landrat Herbert Eckstein geschenkt wurde. Dieter Emmerling ist der neue Gauschützenmeister (kleines Foto). −Foto: Leykamm

Hilpoltstein - Auf stolze 42 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit im Schützenwesen kann Josef Grillmeyer zurückblicken. 21 Jahre und damit genau die Hälfte dieser Zeitspanne stand er als Gauschützenmeister an der Spitze des Schützengaus Schwabach-Roth-Hilpoltstein. Nun ist er im Rahmen der Gauversammlung im Rednitzhembacher Gemeindesaal auf eigenen Wunsch verabschiedet und unter großem Beifall zum Ehrengauschützenmeister ernannt worden.

Die Liste derer, die seine Verdienste würdigten und ihm für sein großes Engagement dankten, war lange. Schon in seiner Begrüßung würdigte der gastgebende Bürgermeister Jürgen Spahl die Kompetenz und Sachlichkeit des Ausscheidenden, der den Gau "mit großer Besonnenheit geführt hat". Karl Freller, Vizepräsident des bayerischen Landtags, wies ihm "eine tragende Rolle im Schützenwesen" zu. Er habe für Zusammenhalt gesorgt und unzählige Veranstaltungen organisiert: "Die gezeigte Präsenz ist nicht überbietbar."

Grillmayers Schwung und Engagement seien einfach ansteckend, befand Landesschützenmeister Christian Kühn. Der scheidenden Vereinsspitze seien unter anderem die erfolgreiche Jugendarbeit und die gut ausgestatteten Schützenheime in auffallend hoher Dichte in der Region zu verdanken: Er sei ein "Musterbild eines Gauschützenmeisters". Mit seiner ausgleichenden Art habe er im Landratsamt als "Dolmetscher" zwischen Behörde und Schützenwesen fungiert, lobte Landrat Herbert Eckstein.

Bezirksschützenmeister Gerold Ziegler wollte Grillmayer nicht so einfach aus der Verantwortung entlassen und rief ihm zu: "Wir brauchen dich noch!" Zum Beispiel für die Organisation des mittelfränkischen Gauschützentags, den der Gau im kommenden Jahr ausrichtet. Dem Gaubezirk bleibt der nun Verabschiedete zudem als Revisor erhalten.

Für die Bürgermeister trat Werner Bäuerlein ans Mikrofon, Rathauschef von Abenberg, auf dessen Burg auf Initiative Grillmayers hin regelmäßig erfolgreiche Schützen des Gaus geehrt werden. Er sei ein "fairer und zuverlässiger Partner. Ein feiner Kerl". Und er finde ganz diplomatisch "das Verbindende und nicht das Trennende", würdigte der Fürther Thomas Stelzig als Sprecher der Gauschützenmeister. Auss den Reihen der eigenen Schützenmeister würdigten Robert Landmann (Hilpoltstein) und Jürgen Hofmann (Spalt) die Verdienste des Ausscheidenden, der eine "unglaubliche Funktionärskarriere" hingelegt habe. Auch von der Jugend sowie von den Damen des Gaus gab es gesonderte Dankesworte. Dass er in riesengroße Fußstapfen treten darf, war schließlich Grillmayers bisherigen Stellvertreters und jetzigem Nachfolger an der Gauspitze, Dieter Emmerling, bewusst. Der teils neu gewählte Vorstand werde den Schützengau "im Sinne von Josef weiterführen, aber so ganz werden wir das nicht schaffen." Emmerling erinnerte an weitere Meilensteine in der Amtszeit seines Vorgängers. Wie etwa die Umstellung der Verwaltung auf ein digitales System. Und natürlich die Einführung der Gaustandarte vor zwei Jahren. Er freue sich, so der neue Chef, Josef Grillmayer zum Ehrengauschützenmeister ernennen zu dürfen.

Dieser selbst ließ schlaglichtartig seine Ehrenamtsbiografie noch einmal Revue passieren. Alles begann mit dem Eintritt in die Feuerschützengesellschaft (FSG) Hilpoltstein im Jahre 1977, bei der er 26 Jahre verschiedene Funktionen innehatte. 30 Jahre währte seine Zeit im Gauschützenmeisteramt und 21 Jahre jene als erster Gauschützenmeister.

In all den verantwortungsvollen Jahrzehnten "habe ich mich immer als ein Teil von vielen gefühlt, denn nur viele davon halten ein Werk am Laufen", sagte Grillmayer bescheiden. Zudem "lernte ich viele großartige Menschen kennen - viele davon sitzen heute hier." Er könne guten Gewissens den Führungsstab abgeben, da er ein geordnetes Haus hinterlasse. Nach zahlreichen Dankesworten konnte sich Grillmayer selbst schließlich lang andauernder, stehender Ovationen erfreuen.

lkm