Birkenheide
Winterzauber ja, Leichtfuß nein - Umbruch in der Birkenheide

Zusammenarbeit von Sandra Emontz und Weihnachtsmarkt-Veranstalter beendet

15.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:41 Uhr
Reizvolle Premiere am See: Im vergangenen Dezember verzauberte der Weihnachtsmarkt mit seinem Ambiente die Besucher in der Birkenheide. −Foto: Zablowsky

Birkenheide (DK) Er war die weihnachtliche Sensation des Jahres 2017 für die Region - der Weihnachtsmarkt in der Birkenheide.

Zehntausende Menschen haben sich an zwei Adventswochenenden verzaubern lassen von dem unvergleichlichen Ambiente und einem See, der mit unzähligen Lichterketten in eine winterliche Traumlandschaft verwandelt hat. Eine fulminante Premiere. Doch die eigens für diesen Markt geschlossene Partnerschaft von Sandra Emontz mit Eberhard Leichtfuß von Schloss Hexenagger währte gerade einmal sechs Veranstaltungstage. Danach war Schluss.

Einer extrem kurzen "Freundschaft" folgte die enttäuschte "Scheidung". Den Weihnachtsmarkt werde es auf jeden Fall weitergeben, wie Sandra Emontz betont. Sie wird ihn nur künftig entweder alleine veranstalten oder zusammen mit einem anderen Partner. Weil Leichtfuß den geschlossenen Vertrag nicht einhalten wollte, wie Emontz sagte. "Wir sind nicht zurechtgekommen", fügt sie hinzu.

Dahinter stehen wohl auch finanzielle Differenzen nach einer für beide Seiten eher verlustreichen ersten Auflage. Dass niemand mit so einem Weihnachtsmarkt gleich beim ersten Mal Gewinn erwirtschaftet, war beiden Parteien wohl klar. Offenbar aber waren die Verluste doch größer als angenommen. Und deshalb wollte - laut Emontz - Leichtfuß von ihr einen Verlustausgleich. Doch der war offenbar vertraglich nicht vereinbart. Das sieht Leichtfuß anders: "Ich habe den Vertrag sehr wohl genau eingehalten und meine vertragsgemäße Mietgebühr brav gezahlt, obwohl wir einen Riesenverlust gemacht haben", erläuterte Leichtfuß. Er vertritt heute die Auffassung, dass "der Weihnachtsmarkt aufgrund der schlechten Anfahrts- und Parkplatzsituation nicht gewinnbringend durchgeführt werden kann".

Erstaunlich ist diese späte Erkenntnis von Leichtfuß allemal. Er hatte nämlich zwei Jahre Zeit, sich mit der Parkplatzsituation und den Verkehrsbedingungen vor Ort auseinanderzusetzen. Denn der Weihnachtsmarkt in der Birkenheide sollte eigentlich bereits 2016 stattfinden. Im April 2016 fand deshalb die erste Pressekonferenz statt, später folgte dann die Absage auf der Homepage.

Doch die Parkplatzsituation war dann ungeachtet dieses langen Vorlaufes auch fast zwei Jahre später noch immer eines der großen Ärgernisse der Premiere 2017. 30 000 Euro soll ihn nach eigenen Angaben der Shuttle gekostet haben, zuzüglich der Mehrausgaben für die personell aufgestockte Security. Und der Shuttle habe zudem Auswirkungen auf das Kaufverhalten der Marktbesucher gehabt. Denn wegen der Anfahrt mit dem Bus und den dadurch beengten Verhältnissen sei weniger gekauft worden, sagt Leichtfuß. Die Aussteller jedenfalls seien mit den Umsätzen nicht zufrieden gewesen.

Auch über den gastronomischen Betrieb soll es zu unterschiedlichen Auffassungen zwischen Leichtfuß und Emontz gekommen sein. Denn der lag in den Händen der Hausherrin. Und der ist - zumindest langfristig gesehen - der lukrativste Teil eines Weihnachtsmarktes. Mit Blick auf andere Weihnachtsmärkte stellt Leichtfuß fest: "Da führe ich die gesamte Gastronomie selber durch, was in der Birkenheide nicht möglich war."

Gelöst werden müssen sicherlich die Parkplatzsituation und die Anfahrt. Ausreichende Flächen in fußläufiger Entfernung zur Birkenheide wären sicher der Königsweg. Doch während Leichtfuß offenbar glaubt, dass das innerhalb der nächsten acht Monate bis zum Weihnachtsmarkt 2018 nicht machbar ist, zeigt sich Emontz zuversichtlich.