Leipzig (AFP) Eis mit Schwarzbier-Geschmack, Gurkeneis und Rote-Beete-Kreationen: Die Eismacher überbieten sich in diesem Sommer wieder mit wilden Ideen. Zum morgigen Tag der kreativen Eissorten können Verbraucher einige neue Sorten entdecken.
Für ähnliche Gemütswallungen wie die neuen Eisschöpfungen sorgen fast alljährlich auch die Preise für eine Kugel, die mancherorts inzwischen die Marke von 1,50 Euro überspringen.
Das Internetportal sparwelt.de nahm Kugelpreise bei 45 Eisdielen in 15 Städten unter die Lupe. Mit durchschnittlich 97 Cent ist die Kugel Eis demnach in Bremen besonders günstig. Es folgen Dresden und Düsseldorf mit einem Durchschnittspreis von einem Euro. Mit einem Durchschnittspreis von 1,53 Euro ist eine Kugel Eis in München der Erhebung zufolge am teuersten unter den getesteten Großstädten. Es folgen Stuttgart, Hamburg, Köln und Nürnberg mit Preisen zwischen 1,47 und 1,27 Euro.
"In Großstädten wie München oder Hamburg sind die Mietkosten für die Eisdielen höher als in kleineren Städten", sagt Annalisa Carnio, Sprecherin der Union der italienischen Speiseeishersteller. Dies wirke sich ebenso auf die Betriebskalkulation aus wie Stromkosten. Es stimme aber nicht, dass das Eis prinzipiell jedes Jahr teurer werde. Bei einer Eisdiele mit Labor, in dem die Maschinen rund um die Uhr arbeiten, sowie einer Kühlhalle für Obst und Milchprodukte sowie einer Vitrine falle die Stromrechnung aber entsprechend aus.
Zwar erinnern sich viele Verbraucher noch daran, dass die Kugel Eis vor Jahrzehnten nur 30 Cent kostete. "Aber früher war die Eiskugel auch nur groß wie ein Eidotter, heute ist sie so groß wie ein Tennisball", meint Carnio. Wie sich der Preis für eine Kugel Eis zusammensetzt, hatte vergangenes Jahr der WDR recherchiert. Bei einer Kugel entfallen demnach im Schnitt acht Cent auf Waffel, Löffel und Dekoration, je zehn Cent auf Miete und Energie sowie allgemeine Ausgaben wie Reparaturen, 35 Cent auf die Personalkosten und zwölf Cent auf die Herstellung. In diesem Fall blieben damit 25 Cent pro Kugel als Gewinn vor Steuern.
Im vergangenen Jahr schleckten die Deutschen pro Kopf 7,9 Liter Speiseeis - das macht 113 Kugeln. Die Klassiker aber können auch die neuesten Kreationen nicht schlagen - in der Waffel landen weiterhin meist Vanille, Schokolade und Erdbeere.
