Eichstätt
Wiederverwenden und Wiederverwerten

Am Eichstätter Willibald-Gymnasium stand Ressourcenverschwendung auf Themenplan

05.06.2017 | Stand 02.12.2020, 18:00 Uhr

Einen ganzen Vormittag lang stand das Thema Ressourcen am Willibald-Gymnasium im Mittelpunkt. Interessiert stellten die Schüler dabei Fragen. Referent war Björn Wiele. - Foto: Graf

Eichstätt (gfs) "Dass es schon so schlimm um unsere Erde steht, war mir nicht bewusst." Diese erschrockene Äußerung der zwölfjährigen Julia aus der siebten Klasse des Eichstätter Willibald-Gymnasiums fasst zusammen, wie der Vortrag über die Ressourcenverschwendung auf der Erde auf viele Schüler wirkte.

Das Thema Nachhaltig ist der Schule so wichtig, dass alle Jahrgangsstufen der Schule an einem Vormittag an diesem Vortrag teilnahmen.

Die Referenten kamen dabei von Multivision: Dabei handelt es sich um einen bundesweit agierenden und gemeinnützigen Verein mit Sitz in Hamburg. Dessen Ziel ist die Förderung der politischen und gesellschaftlichen Bildung, Aufklärung und Erziehung von Jugendlichen. Multivision konzipiert und organisiert Schulbildungsveranstaltungen zu gesellschaftlich relevanten Themen, wie Ökologie, Umweltbildung, Demokratie und Menschenrechte.

Als einer von zwei Moderatoren führte der Politikwissenschaftler Björn Wiele den Schülerinnen und Schülern von der fünften bis zur elften Klasse vor Augen, wie viele Ressourcen wir täglich ver(sch)wenden. Beachtenswert ist dabei vor allem, dass das reiche Viertel der Weltbevölkerung, zu der freilich auch Deutschland gehört, drei Viertel der Ressourcen verbraucht. In einem Film wurden den Schülern Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt. Wiederverwenden und Wiederverwerten könnten dabei unter anderem die Schlagworte sein.

Auch wenn bei den Schülern schon vieles bekannt war und auch die Biologie- sowie Chemielehrer im Vorfeld schon einiges vorbereitet hatten, erzeugten die Informationen und Bilder durch einen externen Referenten noch einmal eine eigene Atmosphäre in der Schulaula.

Denn wenn auf die Frage, wie viele Schüler bereits ihr drittes Handy besitzen und bei 150 Schülern mehr als die Hälfte sich melden, wird einem schlagartig bewusst, dass wir über unsere Verhältnisse leben. Das Problem: In modernen Handys steckt unter anderem Coltan, das eine endliche Ressource ist und zum Teil unter menschenunwürdigen Bedingungen im Kongo abgebaut wird. Die Lösung sei, nicht alle zwei Jahre ein neues Handy zu kaufen. "Wir haben einen technischen Stand erreicht, an dem es keine Notwendigkeit gibt, ein gebrauchsfähiges Smartphone durch eine neues zu ersetzen", sagte Wiele. Er selbst zeigte sein gebraucht gekauftes Fairphone dem Publikum.

Interessiert erkundigten sich die Schüler nach eigenen Möglichkeiten, die Ressourcen der Erde zu schonen. Und schon während des Vortrags haben sich in der Tat zwei Schüler bereiterklärt, das System der Mülltrennung am Willibald-Gymnasium zu perfektionieren.