Wolnzach
Wiedergutmachung gefordert

TSV Wolnzach empfängt in der Bayernliga abstiegsgefährdete Nürnberger – 67:74-Hinspielniederlage

06.02.2014 | Stand 02.12.2020, 23:06 Uhr

Der verlängerte Arm von Coach Mike Urban: Stefan (rechts) und Tobias Fuchs (Mitte). Gegen die auf den Außenpositionen gut aufgestellten Nürnberger wird das Aufbauduo jedoch fehlen - Foto: Urban

Wolnzach (mlu) Mit dem Nürnberger BC II empfangen die Wolnzacher Bayernliga-Basketballer am Sonntag um 17 Uhr einen weiteren Klub, gegen den der TSV gerne Wiedergutmachung betreiben würde. Was zuletzt gegen den FC Tegernheim gelang, soll nun auch gegen die Franken klappen.

Das Hinspiel ging äußerst unglücklich und knapp verloren (67:74). Gegen den mittlerweile auf den vorletzten Platz abgerutschten, auswärtsschwachen NBC hat Coach Mike Urban nun eine klare Marschroute für einen Arbeitssieg ausgegeben.

Besonders bitter ist die Niederlage aus der Hinrunde angesichts der Tatsache, dass die Nürnberger (vier Siege, neun Niederlagen) stark angefangen haben, dann aber stark nachgelassen haben. Nach Erfolgen gegen Topteams wie Donauwörth (96:73), Nördlingen (72:71) und Wolnzach brachten die Franken nur noch einen Sieg im Derby gegen den Post SV (89:81) zustande, die anderen acht Partien gingen verloren. Bisher konnte die junge Truppe vom BC zudem noch kein Auswärtsspiel gewinnen.

Wie die nun vom Abstieg bedrohten Nürnberger (72,8:84,0 Punkte im Schnitt) am Sonntag auftreten werden, bleibt abzuwarten. An Motivation sollte es aufgrund der Tabellensituation nicht mangeln, über Talent verfügen die technisch guten Nürnberger ebenfalls. Das Herzstück ihres Spiels ist die Aufbau-Flügel-Achse zwischen Point Guard Masi Amani und Manuel Rau, das durchaus mehr Hilfe von 2,02-Meter-Nachwuchstalent Sebastian Wyczisk, der bisher nur sieben Spiele mitmachen konnte, gebrauchen könnte. Wyczisk hatte im Hinspiel gegen Wolnzach 21 Punkte erzielt und war am Ende der wichtigste Mann der Franken.

Ohne ihren großen Spieler muss der NBC sich stark auf die Aufbau- und Flügelspieler verlassen, die durch Züge zum Korb Freiräume schaffen und mithelfen, immerhin 23,4 Freiwürfe pro Spiel herauszuholen. Aber der BC verfügt nicht nur über die zweitbeste Freiwurfquote der Liga, ihm gehört auch der Bestwert in Sachen Distanzwurf: 8,9 Dreier versenken die Nürnberger im Schnitt pro Spiel und unterstreichen damit ihre Gefahr auf den Außenpositionen. Manuel Rau, Masi Amani und Nicolas Philipp sind die besten Distanzschützen des NBC.

Im Gegensatz dazu sind die 5,9 Dreier der Wolnzacher eher im Mittelfeld anzusiedeln, allerdings gibt es eine Tendenz nach oben: In neun Spielen der Hinrunde lag der Schnitt noch bei 5,4, in den vier Spielen der Rückrunde verwandelten die Wolnzacher immerhin 7,0 Treffer jenseits der Dreipunktelinie. „Klare Vorteile“ sieht Urban im Spiel am Brett. Im Hinspiel hatten sich die Wolnzacher mit ihren großen Spielern zu unclever angestellt und einige Pfiffe gegen die harte Verteidigung der Nürnberger nicht bekommen. Dieser Aspekt soll genutzt werden, um weiterhin die Mannschaft mit den meisten Freiwurfversuchen der Liga zu bleiben (29,5 Versuche). Auch der Trend Richtung weniger Fouls soll weiter Bestand haben. In den vergangenen Partien holten die Wolnzacher sich nur noch je 20 und 21 Fouls ab (Saisonschnitt: 24,5), die Aufgaben werden langsam disziplinierter umgesetzt. Ziel dabei ist, Spieler weniger an die Freiwurflinie zu schicken und somit leichte Punkte des Gegners zu verhindern.

Gerade in dieser Hinsicht müssen die Wolnzacher aber eine bittere Pille schlucken, die Aufbauspieler Stefan und Tobias Fuchs werden ausgerechnet gegen den NBC nicht mit dabei sein (privat verhindert). Die Brüder gehören zu den besseren Außenverteidigern und zu den besten drei Freiwerfern (Tobias: 76 Prozent, Stefan: 72 Prozent). Da die Wolnzacher aber am Wochenende mit einer Zwölf-Spieler-Truppe auflaufen werden, sollte die Bank durchaus für Entlastung auf den kleinen Positionen sorgen. „Wir arbeiten seit fünf Wochen verstärkt an der Verteidigung“, sagt Urban, „das sollte langsam bei allen Spielern Spuren hinterlassen haben.“