Hilpoltstein
Wiedergeburt des Kirchenchors

Offener Singtag der evangelischen Gemeinde Hilpoltstein lässt das verstummte Ensemble neu aufleben

05.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:51 Uhr

Der neue Kirchenchor der evangelische Kirchengemeinde: Mit rund 20 Männern und Frauen singen Steffi Betz und Tom Neubert. Erstmals auftreten will das Ensemble in der Osternacht. - Foto: Tschapka

Hilpoltstein (HK) Die evangelische Kirchengemeinde Hilpoltstein hat wieder einen Kirchenchor. Beim offenen Singtag am Samstag wurde das Ensemble neu belebt.

Bis vor einem halben Jahr wurde der Gottesdienst in der evangelischen Kirche von einem Kirchenchor mitgestaltet. Seit jedoch die bisherige Chorleiterin Anne-Kristin Gläser vor einem guten halben Jahr eine andere Stelle in Nürnberg übernommen hat, ist der Kirchenchor verstummt.

Damit aus dieser Situation kein Dauerzustand wird, haben die beiden Chormitglieder Steffi Betz und Tom Neubert am Samstag zu einem offenen Singtag ins Gemeindehaus eingeladen. Ihr großes Ziel war dabei, den Chor neu zu beleben - und dieses Unterfangen ist auf Anhieb gelungen. Rund 20 Männer und Frauen kamen zu dem Singtag. Und sie haben sich nicht nur einmalig getroffen, sondern üben künftig jeden Dienstag um 19.30 Uhr.

"Zugegeben, die Hälfte davon besteht aus den ehemaligen Kirchenchormitgliedern, die schon auf eine Neugründung gewartet haben", erzählt Steffi Betz, die sich ab sofort mit Tom Neubert die Leitung des Chores teilt. "Alleine das ist schon toll. Aber es sind eben auch viele neue Gesichter darunter. Und ganz besonders freut es uns, dass auch einige Jüngere dabei sind." Waren früher die jüngsten Chormitglieder Mitte 40, singt jetzt sogar eine 18-Jährige mit und auch eine 16-Jährige hat schon ihr Interesse bekundet.

Den offenen Singtag hatten die Organisatoren unter das Motto "Korn, das in die Erde . . ." gestellt. "Wir waren gespannt, was daraus wächst", sagt Tom Neubert. "Und was sollen wir sagen? Wir sind voll und ganz zufrieden." Der Aufruf soll aber nicht nur zu einer Neuauflage des alten Kirchenchors führen, sondern auch neue musikalische Impulse bringen. "Natürlich wird unser Liedgut auch in Zukunft christlich geprägt sein, aber wir wollen auch Neues ausprobieren", so Betz. Neben traditionellen Kirchenliedern sollen beispielsweise vermehrt Gospelstücke oder Lieder aus Afrika eine Rolle spielen. "Aber erst einmal studieren wir passende Lieder zu Ostern ein, denn bis dahin dauert es schließlich auch nicht mehr lange", sagt Betz. In der Osternacht will der neue Chor nämlich schon zum ersten Mal öffentlich auftreten.

Wie das neue Ensemble heißen wird, steht noch nicht fest. Mit der Namensfindung wollen sich die Sänger auch noch Zeit lassen. Derzeit nenne man sich ganz einfach "Neuer Chor". "Aber wie wir in Zukunft heißen wollen, finden wir schon noch raus", zeigt sich Steffi Betz überzeugt.

Ein Problem habe man im "Neuen Chor" allerdings: nämlich akuten Männermangel. "Unter den 20 neuen Mitgliedern befinden sich gerade einmal vier männliche Stimmen", bedauert Tom Neubert, der mit seiner Kollegin aber nicht die Hoffnung aufgibt, dass sich zu den künftigen Proben jeden Dienstag ab 19.30 Uhr vielleicht noch der eine oder andere Mann gesellen wird. "Bei uns ist jeder willkommen", machen die beiden Chorleiter deutlich, bevor sie sich vor ihren Chor stellen. Kurz darauf ist das Gemeindehaus von vielstimmigem Gesang erfüllt. Ganz so wie früher.