Hilpoltstein
Wiedehopf gesichtet

15.04.2020 | Stand 02.12.2020, 11:33 Uhr

Hilpoltstein - Die ersten durchziehenden Wiedehopfe dieses Jahres sind dem Landesbund für Vogelschutz (LBV) unter anderem aus dem Landkreis Roth gemeldet worden.

"Eine echte Sensation", sagt die in Hilpoltstein beheimatete Naturschutzorganisation, denn der unverwechselbare, etwa spechtgroße orange-schwarze Vogel mit der markanten Federhaube und dem langen Schnabel ist in Bayern extrem selten und vom Aussterben bedroht. Wer in den kommenden Wochen einen der markanten Vögel sieht, soll seine Beobachtung dem LBV per E-Mail melden unter Wiedehopf@lbv. de.

Der Wiedehopf ist einer der auffälligsten Vögel Europas und bei der Nahrung auf Großinsekten angewiesen. Die Auswirkungen des Insektensterbens treffen ihn deshalb besonders stark. Im vergangenen Jahr wurden dem LBV nur knapp 200 Sichtungen gemeldet. Heuer waren es dagegen bis zu den Osterfeiertagen schon über 30 Meldungen. "Wir hoffen, dass nun endlich auch wieder einzelne der durchziehenden Wiedehopfe in Bayern bleiben, und versuchen bei uns zu brüten", sagt Ornithologe Thomas Rödl. Im vergangenen Jahr hat es laut LBV in ganz Mittelfranken nur einen einzigen Brutversuch gegeben. Um bessere Voraussetzungen für die Wiederansiedelung zu schaffen, gibt es beim LBV seit drei Jahren ein Schutzprojekt für den Wiedehopf. Der scheue Vogel brütet gerne in großen, aber selten gewordenen Baumhöhlen.

HK